Sitz von Tabea ist im ehemaligen Westbahnhof in Villach
ORF/Horst Sattlegger
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Soziales

Soziale Initiative Tabea vor Neustart

Der Verein Westbahnhoffnung Villach – Tabea Lebenshilfe kämpft ums Überleben. Seit 20 Jahren hilft man Menschen mit einer warmen Mahlzeit, warmer Kleidung und einfach einer Duschmöglichkeit. Dem Verein fehlen allein heuer 30.000 Euro, man will sich nun auf neue Beine stellen.

10.000 Essen gab der Verein dieses Jahr kostenlos an Hilfsbedürftige aus. Neben einer Vollzeitkraft und fünf Teilzeitbeschäftigten kümmern sich dutzende Ehrenamtliche von Dienstag bis Sonntag um Menschen in Not. Mittlerweile können nicht einmal mehr die Gehälter für die wenigen Angestellten gezahlt werden, sagte der Leiter des Vereins Westbahnhoffnung Villach, Marjan Kac: „Wir brauchen noch 30.000 Euro bis Jahresende. Wie wir das schaffen, weiß ich nicht.“

Hilfe ohne Sozialhilfeausweis

Der Verein, der auch Mitglied der Diakonie ist, möchte nun mehr auf sich aufmerksam machen. Auch darauf, dass jeder Hilfsbedürftige ein warmes Essen oder Kleidung bekommt, ohne einen Sozialhilfenachweis erbringen zu müssen. Daher sei dieses Konzept auch einzigartig und keine Parallelstruktur zu anderen Institutionen, so Kac. Wir fangen Menschen auf, die ganz unten sind und versuchen, sie an professionelle Stellen zu verweisen, damit ihnen weitergeholfen wird."

Allein heuer kamen um 2.000 Menschen mehr in das alte Bahnhofsgebäude am Westbahnhof. Kac sagte, nicht nur beim Klimaschutz, auch bei der Armut gebe es Handlungsbedarf. 160.000 Euro braucht der Verein jedes Jahr. Die Spenden wurden immer weniger, daher geht Marjan Kac auf die Suche nach Partnern. Vorbild ist die evangelische Bahnhofsmission in Deutschland, wo in 140 Städten täglich kostenlos warmes Essen an Hilfsbedürftige ausgegeben wird: „Wo es evangelische Stiftungen gibt, die auch österreichische Initiativen unterstützen. Seit letztem Jahr sind wir in Kontakt mit deutschen Bahnhofsmissionen und versuchen, von der EU Unterstützung zu bekommen.“

Stadt unterstützt Verein

Die Stadt Villach deckt für heuer 10.000 Euro an offenen Sozialversicherungsbeiträgen ab. Sozialstadträtin Gerda Sandriesser (SPÖ) sagte, man stehe voll hinter der Initiative und dem Engagement der vielen Freiwilligen. Sobald ein neues Konzept vorliege, werde es weitere Finanzierungsgespräche auch mit dem Land und dem Bund geben.