Das Motto von Julia Zlatinger lautet, „alles so wie damals“. Ihr Haus ist eines der ältesten in Treffen, es besteht seit 900 Jahren. Als Zlatinger dieses Haus erbte, hatte sie vor allem eines, eine Menge Platz: „Unser Haus ist leer gestanden und ich habe mir gedacht, ich fahre gern von Bauer zu Bauer und kaufe dort ein, aber im Hofladen gibt es nicht immer alles. Und dann fährt man zum Geschäft und kauft den Rest dort.“ Dann habe sie sich gedacht, das Beste sei, wenn Bauern einen Platz haben, wo sie ihre Produkte gemeinsam anbieten könnten.
Rund 15 Vermarkter bieten an
Jeden Mittwochnachmittag beginnt es beim ehemaligen Unterwirt lebendig zu werden. Rund 15 bäuerliche Direktvermarkter aus der Umgebung füllen ihre Marktstände. Seit Mai 2018 betreibt Zlatinger ihren Hofladen und das ist mit vielen Stunden Arbeit verbunden. Denn ob es um Werbung oder die Organisation ihrer bäuerlichen Geschäftspartner geht, alles liegt in der Hand der 36-Jährigen.
Das Konzept des innovativen bäuerlichen Wochenmarktes stellt das Gemeinsame in den Mittelpunkt, so Zlatiner. „Es ist mehr als nur einkaufen, die Kommunikation zwischen Produzenten und Kunden ist auch sehr wichtig. Da finden die Kunden wieder das Vertrauen zu den Bauern, denn im Supermarkt sieht man nicht wirklich, wo etwas herkommt.“
Regionales wird unterstützt
Jeder der Produzenten zahlt eine geringe Miete von 25 Euro pro Verkaufstag. Eine unbürokratische Verbindung, die auf Handschlagsqualität beruht. Damit fühlt sich auch Sebastian Lassnig, Gemüsebauer aus Wernberg wohl. Seit drei Jahren zieht er auf seinen Äckern Gemüse in Bioqualität. Die Zeit sei reif für Konzepte wie das Treffner Genussplatztl, meint er: „Für mich ist es gut und für die Gesellschaft. Man hat einen Ort, wo man seine Produkte anbietet, wo Kunden mit Produzenten reden können. Man unterstützt die Region.“
Für ihre Initiative zur Förderung regionaler Direktvermarkter gewann Julia Zlatinger den Kärntner Regionalitätspreis.