In Klagenfurt kam es vor zehn Tagen zu einem tödlichen Unfall, als eine 87 Jahre alte Frau eine stark befahrene Straße überqueren wollte – mehr dazu in 87-Jährige auf Straße von Pkw getötet (kaernten.ORF.at; 13.11.2019). In der Gemeinde Frantschach starb vor zehn Tagen ein 90 Jahre alter Fußgänger, der beim Versuch, die Straße zu überqueren, von einem Autolenker angefahren wurde. Ende Oktober starb ein 70 Jahre alter Mann nach einer Kollision mit einem Auto in Oberkärnten – mehr dazu in Fußgänger von Auto erfasst und getötet (kaernten.ORF.at; 29.10.2019).
ÖAMTC: Drittel aller Unfälle in dunkler Jahreszeit
Die Statistik des ÖAMTC lässt wenig Spielraum für Interpretationen. 30 Prozent der knapp 4.000 Verkehrsunfälle mit Fußgängern pro Jahr in Österreich, ereignen sich zwischen November und Jänner, also innerhalb von drei Monaten.
Waltraud Dullnigg von der Landespolizeidirektion sagte, dass Autofahrer bei der Einvernahme – nach Unfällen mit Fußgängern – oft angeben, sie hätten keine Möglichkeit mehr gehabt, rechtzeitig zu bremsen. Die dunkel gekleideten Personen seien nicht zu sehen gewesen.
Fußgänger oft unvorsichtig
„An und für sich hat der Fußgänger die Pflicht, die Straße dort zu überqueren, wo es einen Schutzweg, beziehungsweise einen beleuchteten Schutzweg gibt. Da ist man für den Autofahrer natürlich viel besser sichtbar. Aber es geschieht natürlich immer wieder, dass Fußgänger nicht die Schutzwege verwenden, zwischen parkenden Autos hervortreten, vielleicht noch durch ein Handy abgelenkt sind, und dann kommt es natürlich sehr leicht zu solchen Unfällen“, sagte die Polizeisprecherin.
Noch deutlicher wird Eckhard Wabnig vom ÖAMTC, der auch Fußgänger in die Pflicht nehmen will. Denn es habe nicht automatisch der Autofahrer die Schuld, sollte es zu einem Unfall mit einem Fußgänger kommen, sagte Wabnig.
ÖAMTC: Fußgänger sollen Verantwortung übernehmen
Bewusstseinsbildung werde bereits seit vielen Jahren betrieben, sagte Wabnig. er glaube, dass irgendwann einmal die Zeit reif wäre, auch die Fußgänger zu etwas zu verpflichtet. „Die Autofahrer – und das ist auch richtig – müssen sich um das Thema bemühen, das heißt, es gibt eine richtige Beleuchtung und es gibt entsprechende Vorschriften. Aber ich glaube, es ist einmal wichtig, dass sich die Fußgänger auch mit reflektierenden Materialien ausstatten. Man nimmt immer mehr wahr, dass sich der Fußgänger um gar nichts kümmert.“
Wer sich nicht sichtbar macht, sollte eine Mitverantwortung tragen, sagte Wabnig. „Ob das im Schadensfall eine Schadensersatzpflicht ist, oder eine Mitverantwortung finanzieller Natur ist, müsste man sich anschauen.“
Fußgänger mit Reflektoren viel früher sichtbar
Was Reflektoren bewirken, das lässt sich auch aus Statistiken ablesen. Ein Autofahrer mit Abblendlicht, erkennt einen dunkel gekleideten Fußgänger auf der Straße in 40 Meter Entfernung. Mit reflektierender Kleidung wird der Fußgänger allerdings schon aus 140 Meter Entfernung erkannt.
Und noch eine Zahl für alle Rad- und Scooter-Fahrer: Wenn kein Licht am Abend und in der Nacht verwendet wird, kostet das bei einer Polizeikontrolle bis zu 726 Euro.