Laut einer aktuellen Meldung des behördlichen Krisenstabes der Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan (Montag 15.45 Uhr) ist die Rückkehr der Menschen in ihre Häuser im Gurker Ortsteil Sandboden nicht möglich. Alle Feuerwehren des Gurktales stehen in den Ortschaften Gurk, Straßburg und Weitensfeld im Hochwassereinsatz. Die Feuerwehren Zweikirchen, Treffelsdorf und Kraig unterstützen ihre Kameraden. Die FF Glödnitz behebt gemeinsam mit der FF Metnitz eine Verklausung auf der Flattnitz.
200 Feuerwehrleute mit 40 Fahrzeugen im Einsatz
Im Bereich Zwischenwässern, Pöckstein und Gasteige sorgen die Feuerwehren Micheldorf und Althofen für Hilfe in den überfluteten Bereichen der Gurk und Metnitz. In Brugga und Mölbling steht die FF Meiselding im Hilfsdienst. In Zienitzen tratt der Bach über die Ufer, die Feuerwehren Friesach und St. Salvator sind dort im Einsatz. Die FF Grades hatte einen kleinen Murenabgang im Bereich Zwatzhof zu bewältigen. Zu einer Verklausung der Metnitz kam es in Wöbring. Im Einsatz auch die FF St. Donat bei Unterbruckendorf.
In Stammersdorf und Pölling trat die Gurk über die Ufer. Die Feuerwehren Pölling, Thalsdorf und Launsdorf sind dort mit Sicherungs- und Pumparbeiten beschäftigt. In Brückl wird der kontrollierte Gewässerabfluss im Wehrbereich durch die FF Brückl sichergestellt.
15 Menschen in Gasthaus untergebracht
Unter der Führung von Bezirksfeuerwehrkommandant Friedrich Monai mit Unterstützung der Berzirksalarm- und warnzentrale und entsprechenden Führungspersonal helfen im Bezirk St. Veit an der Glan mehr als 200 Feuerwehrmitglieder mit 40 Fahrzeugen. Die Pegelstände an der Gurk entspannen sich noch nicht. Entwarnung kann noch keine gegeben werden. Nach den vorliegenden Infos besteht keine Gefahr für die Kläranlage in Möbling. Im Ortsgebiet Brugga kommt es zu Stromabschaltungen, da ein Masten unterspült ist. In Gurk kam es zu Überflutungen. Der Alexejew-Hof wurde überflutet.
Um 5.30 Uhr wurde der behördliche Krisenstab der Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan wieder aktiviert. In der Gemeinde Gurk wurde der Ortsteil Sandboden aus Vorsichtsgründen evakuiert. „Der mobile Hochwasserschutz droht zu kippen, jetzt müssen wir weitere Sandsäcke dorthin bringen“, so Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch. Die Bewohner von 15 Häusern mussten ihr Zuhause verlassen. Sie wurden vorübergehend in einem Gasthaus untergebracht. In Straßburg wurde ein Haus komplett überflutet.
Pegel der Gurk steigt weiterhin leicht an
Das 30-jährliche Hochwasser wurde erreicht, „aber der Pegel steigt nach wie vor leicht“, so Egger-Grillitsch. Auch in Mölbling und Launsdorf mussten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Montagfrüh standen die Feuerwehren Straßburg, Winklern-Hausdorf, St. Georgen/Straßburg, Gurk, Pisweg, Weitensfeld und Zweinitz mit 70 Mann und 14 Fahrzeugen im Hilfseinsatz. Unter der Führung von Bezirksfeuerwehrkommandant Friedrich Monai konzentrierte sich die Aufgabe auf die Verstärkung und Sicherung des Hochwasserschutzes.
Um ein genaues Lagebild des betroffenen Gebietes zu haben, wird am Montagvormittag ein Erkundungsflug stattfinden. Experten der Wasserwirtschaft und ein Geologe sind eingebunden.
Keine Gefahr durch die Glan
„Die Glan macht uns derzeit keine Sorgen, der mobile Hochwasserschutz und das Rückhaltebecken Seidlhof funktionieren. Wir sind also guter Dinge, dass aus der Glan keine Gefahr für die Stadt St. Veit bzw. Richtung Klagenfurt ausgeht“, so Katastrophenschutzreferent Horst Maier in der Nacht zum Montag.
Im Bereich Preining bei Metnitz kam es am Sonntagabend um 19.30 Uhr zu einer Hangrutschung. Die Freiwillige Feuerwehr Metnitz stand im Einsatz. Die Straße in diesem Bereich ist gesperrt. Die Flattnitzer Straße wurde ab der Landesgrenze zur Steiermark gesperrt, da es auf der steirischen Seite zu mehreren Hangrutschungen gekommen ist. Zu einer Ausuferung der Metnitz kam es in Engelsdorf. Die Freiwillige Feuerwehr Friesach stand dort um 20.30 Uhr im Einsatz. Die Kappeler Straße im Bereich Oberbruckendorf-Schöttlhof wurde ab ca. 23.00 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt, da die Gurk in diesem Bereich über die Fahrbahn getreten ist.