Schenkbox Ferlach innen
ORF/Patricia Jordan
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Wirtschaft

Neue Anlaufstellen rund ums Schenken

Die Weihnachtszeit rückt immer näher und damit einhergehend auch oft die Überlegung: Wer bekommt welches Geschenk? Für Menschen, die sich dabei auf die Sprünge helfen lassen möchten, gibt es in Villach die „Schenkbox“ und in Ferlach das „Schenkhaus“. In beiden gilt das Motto: Verwenden statt verschwenden.

Die Weihnachtszeit rückt immer näher und damit einhergehend auch oft die Überlegung: Wer bekommt welches Geschenk? In Villach wird dem Thema „Schenken“ auf drei Quadratmetern besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In der Willroiderstraße 9, genau gegenüber vom Bahnhof, gibt es die sogenannte „Schenkbox“. Das Prinzip dahinter erklärt Sascha Jabali: „Jeder, der möchte, kann Sachen herbringen, die er nicht mehr braucht, aber die noch brauchbar sind. Die Leute können herkommen und sich alles anschauen und dann mitnehmen, was sie brauchen können.“

Es gehe um kleinere Dinge, die in die Schenkbox passen: „Also zum Beispiel kein Kühlschrank“, sagt Jabali. Angenommen wird alles von Büchern, Tontöpfen über kleine Elektrogeräte, wie Ladegeräte für Batterien, bis hin zu Pölstern und Stofftieren.

„Geben und Nehmen üben“

Es sei schön zu sehen, wie sich Besucher gegenseitig eine kleine Freude machen würden: „Es ist in unserer Gesellschaft etwas Seltenes geworden. Die Leute haben eine Freude, dass es einen Ort gibt, wo man das machen kann. Wir versuchen in Villach eine Schenkkultur bzw. -ökonomie zu etablieren.“ Viele Menschen, die mitmachen, würden es schade finden, ihre Dinge wegzuwerfen. An Orten wie diesen könne man das Geben und Nehmen üben. Erstes mache Viele glücklich, so Jabali.

Schenkbox Ferlach innen
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Nur intakte Mitbringsel willkommen

Was Villach kann, kann Ferlach auch: Mit dieser Motivation und dem sozialen Hintergedanken Freude zu schenken wurde am Sponheimerplatz die „Schenkbox“ aufgestellt. Der ferlacher „Stadtkümmerer“, Robert Poscheschnig, sagt, die Hütte sei ein ehemaliger Überbau für Carnica-Bienenstöcke. „Er kommt aus der Region, wurde auch in der Region erzeugt.“

Für den Inhalt der Hütte gelte folgende Regel: Mitgebracht werden darf alles, was man auch seinem besten Freund schenken würde. „Wir wollen zum Beispiel keine Kleidungsstücke, die Löcher haben.“ Das Sortiment sei saisonal, so Poscheschnig: „Jetzt haben wir zum Beispiel Skischuhe und Ski hier. Es kommen auch Kinderwägen und Dreiräder. Es gibt Menschen, die dankbar sind, wenn sie hier Sachen bekommen, die noch funktionieren.“

Schenkbox Ferlach außen
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Auch wenn sie von außen unscheinbar aussieht – die „Schenkbox“ hat es im wahrsten Sinne des Wortes „in sich“

Ziel: Faires Miteinander

Generell sei man um eine faire Nutzung bemüht, so Poscheschnig. Es habe kurzzeitig die Phase gegeben, dass sich Flohmarkthändler in der „Schenkbox“ bedient hätten: „Im Sinne von Fair-Play schauen wir im Sinne der Gesamtbevölkerung darauf, dass genug Ware für alle da ist, die dann verschenkt werden kann.“

Es gehe aber auch um Wertschätzung und Respekt anderen Menschen gegenüber – auch jenen, die man (noch) nicht kenne: „Die Schenkbox soll ein Ort der Begegnung werden, wo sich Menschen treffen.“ Laut Poscheschnig sei die Frequenz erfreulich groß: „Es ist mehr als erwartet. Es ist einfach schön, wenn man sieht, dass man den Menschen Freude machen kann.“ Er sehe es als seine Aufgabe, den Ortskern zu beleben und die Stadt Ferlach weiterzuentwickeln. Aktionen wie diese würden dazu beitragen, sagt Poscheschnig.