Wasser rinnt aus dem Wasserhahn
dpa-Zentralbild/Jochen Eckel
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Wirtschaft

Klagenfurt passt Wasserpreis an

18.000 Kunden der Klagenfurter Stadtwerke zahlen künftig um rund 5,8 Prozent mehr für ihr Wasser. Pro Haushalt sind das ca. 1,50 Euro pro Monat, so die Stadtwerke. Die Stadtwerke holen damit mehrere Jahre ohne Indexanpassung nach. Außerdem stehen größere Investitionen ins Leitungsnetz an.

Stadtwerkevorstand Erwin Smole sagte dazu, in den letzten zehn Jahren sei keine Anpassung erfolgt. Somit handle es sich nicht um eine Preiserhöhung, sondern eine Indexanpassung. Künftig werde es jährlich eine Indexanpassung geben, so Smole. Da werde es um 50 bis 70 Cent gehen.

Gemeinden entscheiden über Preis

Der Wasserpreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, wie etwa Verbrauch, Bereitstellung oder Messentgelt. Wie viel das Wasser kostet, entscheiden die Gemeinden.

Altes Leitungsnetz in Klagenfurt

In den nächsten zehn Jahren müsse viel in das Leitungsnetz investiert werden- die Rede ist von 70 Millionen Euro. Laut Smole seien manche Rohre 70 Jahre alt, das müsse nach und nach erneuert werden.

Mit den einzelnen Gerichtsverfahren der vergangenen Jahre und den dadurch den Stadtwerken entstandenen Kosten habe die Erhöhung jedenfalls nichts zu tun, so Smole. „Das Wassersystem regelt eindeutig, das alles, was wir mit dem Wasser verdienen, im Wasser bleiben muss.“

Klagen früherer Vorstände

Einem früheren Vorstand wurde im Zuge eines Vergleichs von den Stadtwerken eine höhere Summe ausbezahlt. Ein weiterer Ex-Vorstand klagte ebenfalls und forderte eine Auszahlung seines vorzeitig beendeten Vertrags. Das Landesgericht Klagenfurt und das Oberlandesgericht Graz wiesen die Klage ab. Laut Smole sei er auch zum Obersten Gerichtshof gegangen, doch auch dieser habe die Klage abgewiesen.

Reaktionen negativ

FPÖ-Vizebürgermeister Wolfgang Germ, der im Aufsichtsrat der Stadtwerke sitzt, betonte in einer Aussendung, die Erhöhung sei gegen die Stimmen der FPÖ erfolgt. Es sei unverständlich, dass die Stadtwerke die Bewässerung der For-Forest-Bäume mit 6.000 Euro subventioniere, aber den Bürgern eine höhere finanzielle Belastung aufbürde.

Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl sagte in einer Aussendung, er nehmen die Erhöhung „mit Verwunderung und Unverständnis“ zur Kenntnis. Auf der einen Seite werden nicht nachvollziehbare Firmenabwertungen vorgenommen, auf der anderen Seite werde der Wasserpreis erhöht, obwohl sowohl von politischer Seite, als auch von den Vorständen Preiserhöhungen bisher immer ausgeschlossen wurden.