Der Schornstein des Fernheizwerks in Klagenfurt
ORF
ORF
Chronik

Abschied von einem Wahrzeichen

Klagenfurt verliert jetzt jeden Tag ein Stück eines 70 Jahre alten Wahrzeichens. Der alte Kamin des Fernheizwerkes wird von oben nach unten Ziegel für Ziegel abgetragen, Ende November soll er ganz verschwunden sein.

Auf fast 85 Meter geht es für die Arbeiter hinauf. Der neue Kamin für Gasfeuerung steht gleich daneben und ist längst fertig. Später als geplant verschwindet der alte, so Heinz Koch von den Klagenfurter Stadtwerken. Ursprünglich sollte schon im Sommer mit den Arbeiten begonnen werden. Durch die Ausschreibung habe sich alles etwas verzögert, aber es werde sich zeitgerecht ausgehen, dass der Turm bis Ende November ganz entfernt werde, ist Koch optimistisch.

Bei jedem Wetter sind die Arbeiter auf dem Turm. Beim derzeitigen Nieselregen und etwas Wind war es noch angenehm, sagte Kevin Priebernig, angehender Polier: „Das gehört dazu, nur wenn es zu viel regnet gibt es Wetterschicht. Aber wenn das Wetter mitspielt ist das Arbeiten auf der Bühne kein Problem.“

Fotostrecke mit 9 Bildern

Der Schornstein des Fernheizwerks in Klagenfurt
ORF
Der Schlot von unten
Der Schornstein des Fernheizwerks in Klagenfurt
ORF
Schlot mit Gerüst
Der Schornstein des Fernheizwerks in Klagenfurt
ORF
Von oben wird der Schlot abgetragen
Teilweise abgetragener Schlot von oben
ORF
Drohnenansicht in den Schlot
Schlot von oben
ORF
Drohnenansicht in den Schlot
Oberer Teil des Schlots
ORF
Arbeiten beim Abtragen der Ziegel
Arbeiter entfernt Ziegel
ORF
Arbeiter entfernt den Mörtel
Arbeiter entfernen einzelne Ziegel
ORF
Arbeiter entfernen einzelne Ziegel
Arbeiter entfernen einzelne Ziegel
ORF
Arbeitsplatz hoch über Klagenfurt

Großteil wird per Hand abgetragen

Lange wurde darüber diskutiert, wie das Industrie-Relikt verschwinden soll. Sprengen kam nicht in Frage, denn das Gebiet ist zu dicht verbaut. Auch für das Abtragen gab es verschiedene Varianten, sagte Angelika Pausweg von der Bauleitung. „Die erste Variante war, dass wir mit einem Personenkorb in den Schornstein hinein fahren und diesen dann so abtragen. Aus arbeitssicherheitstechnischen Gründen haben wir uns dann dazu entschlossen, dass wir ihn von außen abtragen.“

Kameramann Andreas Sacherer filmt in den Schlot hinein
ORF/Peter Matha
Voller Einsatz von Kameramann Andreas Sacherer

Stück für Stück, in reiner Handarbeit, werden die Ziegel gelockert und verschwinden im Schlot, der kleiner und kleiner wird. Arbeiter Kevin Priebernig: „Es wird von 85 Meter weg alles mit der Hand gemacht. Wir arbeiten mit sechs Personen auf der Bühne – jeweils mit Schrämmhammer. Wir haben auch zwei Hilfskräfte dabei. Bis 24 Meter wird alles per Hand gemacht, dann mit dem Bagger.“ 70 Jahre stand der Schlot, binnen fünf Wochen wird keine Spur mehr von ihm bleiben.