Caritas Pflegewohnhaus St Teresa
ORF.at/Christian Öser
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Gesundheit

Neue Gesundheitshotline unter 1450

Am 4. November startet auch in Kärnten die neue telefonische Gesundheitsberatung. Unter der Nummer 1450 sind rund um die Uhr medizinisch geschulte Krankenpflegepersonen erreichbar. Alle anderen Notrufnummern bleiben erhalten.

Die Notrufnummer habe sich in anderen Bundesländern sowie im Ausland bereits bewährt, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz. Bei gesundheitlichen Beschwerden soll künftig zuerst die Nummer 1450 gewählt werden. Zu Beginn eines Anrufes wird nach dem aktuellen Aufenthaltsort des Anrufers gefragt und das Vorliegen eines akuten medizinischen Notfalles ausgeschlossen, oder es erfolgt sofort die Entsendung des Rettungsdienstes.

Plakat der neuen Gesundheitsberatung 1450
ORF
Plakat der neuen Hotline

Fragebogen und ausführliches Gespräch

In weiterer Folge wird die Konsultation durch speziell ausgebildetes, diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal weitergeführt. Basierend auf den geschilderten Symptomen wird in einem ausführlichen Gespräch das vorliegende Zustandsbild beurteilt. Dabei werden auch Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen berücksichtigt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch ein Expertensystem unterstützt. Anhand von mehr als 200 Fragebögen können gezielt schwerwiegende und zeitkritische Krankheitsbilder identifiziert bzw. ausgeschlossen und schließlich eine Empfehlung zur Art und Dringlichkeit der weiteren Vorgehensweise gegeben werden.

Abhängig von Tageszeit und Aufenthaltsort wird dann gemeinsam mit dem Patienten die weitere Versorgung geplant. Das kann die Entsendung eines Visitenarztes sein, die Empfehlung zur Konsultation des Hausarztes oder die Empfehlung, eine Notfallaufnahme in einem Spital aufzusuchen.

„Unnötige Fahrten entfallen“

Die telefonische Gesundheitsberatung sei eine weitere Säule im Gesundheitssystem. Sie solle einerseits die Ambulanzen entlasten, andererseits schnell für Hilfe jeglicher Art sorgen, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Die Vorteile würden auf der Hand liegen. "Schnelle und unkomplizierte Hilfe rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Menschen werden bei plötzlichen gesundheitlichen Problemen sofort beruhigt, unnötige Fahrten zum Arzt oder ins Krankenhaus entfallen, Notfallambulanzen werden entlastet und bei einem Notfall wird sofort die Rettungskette in Gang gesetzt“, so Prettner.

Anrufe kommen nach Niederösterreich

In Kärnten geht man im ersten Jahr von 20.000 bis 25.000 Anrufen aus – „das wären knapp 70 pro Tag“, so Prettner. Meist – das zeigen Pilotprojekte in anderen Bundesländern – würden sich die Anrufer melden, weil sie Bauch-, Kopf- oder Brustschmerzen hätten. 60 Prozent der Anrufer konnte telefonisch geholfen werden. 105.000 Mal ist die Nummer 1450 gewählt worden, seit es sie gibt.

Die Anrufe werden zunächst über die Leitstelle in Niederösterreich abgewickelt. In einem weiteren Ausbauschritt soll künftig auch in Kärnten medizinisch geschultes Personal über die Nummer erreichbar sein, hieß es. Die Kosten für die neue Telefonhotline betragen bis Ende 2021 eineinhalb Millionen Euro, die sich Land, Bund und Sozialversicherungen teilen.

Nummer auf E-Cards aufgedruckt

Künftig wird die Nummer auch noch bekannter werden. Mit den neuen E-Cards, die jetzt bundesweit ausgeschickt werden, wird die Bekanntheit weiter steigen, weil die 1450 auf der E-Card aufgedruckt ist.