Chronik

Kroatien feiert MIG-Piloten als Volksheld

Das offizielle Kroatien hat am Sonntag jenes kroatischen Piloten gedacht, der als erster samt Kampfflugzeug aus der jugoslawischen Volksarmee desertierte. Rudolf Peresin hatte bei seiner Landung vor 28 Jahren am Klagenfurter Flughafen erklärt, nicht auf sein Volk schießen zu wollen.

In Kroatien wird Peresin als Volksheld gefeiert. Am Sonntag erinnerte Kriegsveteranenminister Tomo Medved, wie die kroatische Nachrichtenagentur Hina berichtete, an Peresins Rolle im Krieg, die „im Laufe der Zeit, eine zunehmend stärkere Dimension von Heldentum angenommen“ habe. Vertreter des kroatischen Staates, der Streitkräfte, der lokalen Behörden und von Peresins Familie legten Kränze an dessen Denkmal in Ivanic Grad, südöstlich von Zagreb, nieder.

Auf Peresin folgen drei weitere MIG-Piloten

Peresin war der erste kroatische Pilot, der samt Kampfflugzeug aus der jugoslawischen Volksarmee desertiert war, nach ihm folgten damals noch drei Piloten, deren Flugzeuge wichtiger Teil der neuen kroatischen Luftstreitkräfte wurden. Der Pilot, der sich nach der Rückkehr aus Klagenfurt den kroatischen Streitkräften angeschlossen hatte, wurde während des Kroatienkrieges am 2. Mai 1995 in der Nähe der kroatisch-bosnischen Grenze abgeschossen. Serbien übergab Peresins sterbliche Überreste erst im Jahr 1997 an Kroatien.

Kampfjet 24 Jahre später an Kroatien übergeben

24 Jahre nach Peresins Tod hatte Österreich den Kampfjet, den Peresin in Klagenfurt gelandet hatte, an Kroatien übergeben. Das Flugzeug wurde zerlegt mit Lastwagen aus dem Militärluftfahrtmuseum in Zeltweg nach Zagreb in die Luftwaffenbasis Pleso transportiert. Bis Ende Mai soll die MIG 21 vor dem kroatischen Verteidigungsministerium in Zagreb ausgestellt werden.