Chronik

Trio wegen Drogenhandels vor Gericht

Wegen Suchtgifthandels haben sich am Dienstag zwei Männer und eine Frau vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Sie sollen Heroin aus Slowenien nach Kärnten geschmuggelt und verkauft haben. Die Deals wurden teilweise in einer Pizzeria abgewickelt.

Bei den angeklagten Männern im Alter von 40 und 45 Jahren handelt es sich um aus dem Kosovo stammende Brüder. Die angeklagte 31-Jährige ist österreichische Staatsbürgerin und hat montenegrinische Wurzeln. Die Deals waren teilweise in der Pizzeria des 45-Jährigen in Kärnten abgewickelt worden, zu den Kurierfahrten aus Slowenien hätten die Angeklagten auch andere Personen angestiftet, lauteten die Vorwürfe von Staatsanwältin Sandra Agnoli.

Die Anklage stützte sich auf zahlreiche Zeugenaussagen sowie Telefonprotokolle. Zum Teil legten die Angeklagten Geständnisse ab, bestritten aber die inkriminierten Mengen.

Angeklagter machte enormen Eigenkonsum geltend

Die Angeklagten wurden einzeln befragt. Allein die Einvernahme des 40-Jährigen nahm den ganzen Dienstagvormittag in Anspruch und verlief teils kurios: So gab der Angeklagte einen gigantischen Eigenkonsum an. „Die letzten vier Jahre habe ich rund zehn Gramm Heroin am Tag konsumiert, dazu sind noch zwei bis drei Gramm Kokain pro Tag gekommen“, meinte er. „Das wären allein 14,5 Kilogramm Heroin in den letzten vier Jahren“, konfrontierte Richter Dietmar Wassertheurer, der Vorsitzende des Schöffensenats, den Angeklagten mit Blick auf den Taschenrechner, „Woher haben Sie das Geld dafür?“

„Ich habe 1.300 Euro netto verdient und dann Drogen gekauft und verkauft, wie es mir ausgegangen ist“, antwortete der 40-Jährige. „Das wäre dann eine der größten Suchtmittelgeschichten Kärntens. Mir fällt aktuell nichts Größeres ein. Und das wäre locker die zehnfache Menge von dem, was Ihnen vorgeworfen wird“, merkte der Richter an.

Käufer sollen befragt werden

Erst nach einer Unterredung mit seinem Verteidiger sagte der Angeklagte, dass er „einen Blödsinn“ geredet habe. „Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe, vielleicht war ich im Stress.“ Auf die einzelnen Verkäufe angesprochen gab er immer wieder an, dass er viele seiner Kunden namentlich nicht kenne, beziehungsweise in einzelnen Fällen eine nicht so große Menge Drogen verkauft habe, wie angeklagt.

Um die genauen Mengen zu klären, werden die Käufer wohl als Zeugen einvernommen werden – allein im Fall des 40-Jährigen wären das um die 30 Personen. Der Prozess wurde am Nachmittag fortgesetzt.