Mehrere Salatköpfe am Feld
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Politik

Charta für regionale Produkte unterzeichnet

Die Regierungssitzung am Dienstag hat gemeinsam mit den Sozialpartnern stattgefunden. Alle bekannten sich zu regionalen Produkten in Küchen öffentlicher Einrichtungen und unterschrieben eine Regionalitäts-Charta. Klimaschonende und gesunde Ernährung sollen dadurch größeren Stellenwert bekommen.

„Die Verwendung von regionalen und ökologisch-nachhaltigen Produkten und ein Bewusstsein für eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu forcieren, ist die Aufgabe einer verantwortungsbewussten Politik“: So lautet der erste Satz der „1. Kärntner Regionalitäts-Charta zur Verwendung regionaler Lebensmittel.“

Die Charta wurde von Regierung, Sozialpartner, Städte- und Gemeindebund unterschrieben. Lebensmittel für Einrichtungen des Landes oder landesnahe Einrichtungen – etwa Küchen oder Kantinen – sollen nach elf Grundsätzen eingekauft werden. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, es sei ein starkes Zeichen des Landes, das eine Vorreiterrolle spielen solle. Er hoffe auf viele Nachahmer in Hotellerie und Gastronomie.

Kurze Lieferwege

Es sollen als erstes heimische Rohstoffe verwendet werden, mit kurzen Lieferwegen als als Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, so Landesrat Martin Gruber (ÖVP). Ab sofort gelten für Landeseinrichtungen wie KABEG, die 301 Landesschulen und zwölf landwirtschaftliche Fachschulen beim Lebensmitteleinkauf Mindest- und Qualitätskriterien. Dazu gehöre die Tierhalteverordnung, Gentechnikfreiheit und kontrollierte Herkunfts- und Gütesiegel.

Der Kriterienkatalog würde für Milch- und Milchprodukte, Frischfleisch, verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren, Ei und Eiprodukte, Frischobst und -gemüse sowie Apfelsaft gelten. Es müsse das Bestbieterprinzip gelten, so Gruber. Mit Pflegeheimen und anderen Einrichtungen wollte man Verträge abschließen.

„Damit öffnen wir heimischen Qualitätsprodukten die Tür in die Großküchen und geben ihnen Vorrang vor Billigimporten." Im Gegensatz zu Landeseinrichtungen sei der Kriterienkatalog für Städte und Gemeinden nicht verpflichtend. Allerdings bekennen sich laut Gruber Städte- und Gemeindebund, die an der Regionalitäts-Offensive mitgearbeitet haben, mit der Unterzeichnung der Charta dazu, diese Grundsätze in den Gemeinden zu forcieren.

Kritik von FPÖ

Die FPÖ kritisiert in einer Aussendung die „Ideenlosigkeit“ der Regierung. Das Versprechen für heimische Lebensmittel sei schon x-mal abgegeben worden, sagte FPÖ-Obmann Gernot Darmann. Er forderte konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz wie attraktiveren Bus- und Bahnverkehr. Die Tickets seien für viele Pendler nicht leistbar.