Tschaukofall in der Tscheppaschlucht
„Kennst Du Kärnten“

Peter Tschauko und die Tscheppaschlucht

Der Rosentaler Arzt, Forscher, Bergfex und Kosmopolit Peter Tschauko gilt als Entdecker der Wasserfälle in der Tscheppaschlucht. Der Tschaukofall ist nach ihm benannt, auch der Wanderweg durch die Schlucht geht auf seine Initiative zurück.

Peter Tschauko (1852 bis 1904) stammte aus einfache Verhältnissen. Er wurde im Gasthof Tschauko, heute Deutscher Peter, geboren. Im Kindesalter wurde eine unheilbare Augenerkrankung diagnostiziert, das hielt ihn aber nicht davon ab, das Gymnasium zu besuchen und Medizin zu studieren. Kärnten-Guide Astrid Legner sagte dazu, er habe in Graz und Wien studiert und danach als Schiffsarzt bei der österreichisch-ungarischen Lloyd angeheuert. So bereiste er die ganze Welt und war in Indien, China, oder Südamerika. Er entwickelte eine Leidenschaft für Mensch und Natur und erforschte sie, so Legner. Er interessierte sich für alles.

Tschaukofall in der Tscheppaschlucht
Tschaukofall

Doch schnell wurden ihm auch seine Grenzen aufgezeigt, er prägte daraufhin einen Spruch, den man heute noch verwendet: „Je mehr man forscht, desto mehr muss man erkennen, wie wenig man weiß.“ Er forschte nicht nur in der ganzen Welt, sondern auch in den Karawanken seiner Heimat. Dabei stieß er auch auf die Tscheppaschlucht, so Legner: „Auf seine Initiative hin ist der Weg durch die Tscheppaschlucht angelegt worden und auch der Weg zu den schönen Wasserfällen dort.“ Deshalb trägt auch ein 26 Meter hoher Wasserfall seinen Namen – Tschaukofall.

Naturlehrpfad nach Tschauko ernannt

Auch ein Lehrpfad wurde nach ihm benannt, der beim Gasthof Deutscher Peter beginnt. Man brauche ungefähr 45 Minuten für den Pfad und wandle auf den Spuren von Tschauko, der schon gelehrt habe, dass es in der Region schützenswerte und einzigartige Natur gebe. „Wenn man an den echten Frauenschuh im Loibltal denkt oder die Krainer Lilie, die nur hier vorkommt.“ Eingerichtet wurde der einen Kilometer lange Pfade im Jahr 1999 und ist auch für Kinder gut geeignet.

Der Gasthof von Tschaukos Familie, der Deutsche Peter, kam durch Kaiser Karl VI zu seinem Namen. Der Vater von Maria Theresia reiste im Jahr 1728 nach Kärnten, um sich selbst ein Bild vom Fortschritt des Loiblpassausbaus zu machen.

Steig in der Tscheppaschlucht im Frühjahr
ORF/Peter Matha
Weg durch die Tscheppaschlucht im Frühjahr nach Reparaturarbeiten

Kaiser prägte Namen „Deutscher Peter“

„Er hat dann versucht, bei seiner Reise jemanden zu finden, der Deutsch spricht, der einzige, der das konnte, war der Wirt vom Gasthof, Peter Tschauko. Offenbar hat er sich mit dem Kaiser so gut unterhalten, dass dieser im nachträglich eine Urkunde ausgestellt hat, die heute noch im Gasthaus ausgestellt ist, wonach der sich Gasthaus zum Deutschen Peter nennen darf“, so Legner. Seit damals heißen die erstgeborenen Söhne Peter. 1886 machte sich Tschauko sesshaft, da seine Gesundheit angeschlagen war, er baute sich eine Villa in Ferlach.

„Bei dieser Villa hatte er auch ein Observatorium, weil ihn auch Himmel und Sterne interessiert haben. Von dort hatte er auch einen wunderbaren Rundblick ins Rosental auf die Matzen und das Ferlacher Horn.“ Genießen konnte er das aber nicht lange, er starb sehr früh. Möglicherweise an einer exotischen Krankheit, die er sich auf seinen Reisen zuzug. Er wurde nur 52 Jahre alt und soll unter großen Schmerzen gelitten haben. In seinen Nachrufen steht, dennoch habe er nie seinen Humor verloren. Tscheppaschlucht und Tschaukofall sind sein Denkmal geworden.