Bei einem Lymphödem schwillt Gewebe an, weil das körpereigene Lymphsystem die Flüssigkeit nicht mehr abtransportiert. Dann sind Drainagen und Kompressionsbandagen die Säulen der Therapie. Bewegung ist eine weitere Säule.
Ausgerüstet mit App und Nordic-Walking-Stöcken
Seit Dienstag gibt es in der Lymph-Klinik Wolfsberg für Patienten neben den Nordic-Walking-Stöcken eine kostenlose Anwendung für das Handy. Die App weist die fünf neuen Lymphpfade aus, die in Kooperation mit dem Tourismusverband Wolfsberg entstanden sind. Die App zeigt zu jeder Strecke die Schwierigkeit, die Dauer und die Höhe des Auf- oder Abstiegs an, sagte der ärztliche Leiter der Lymph-Klinik Wolfsberg, Christian Ure.
Die Strecken sind unterschiedlich lang und unterschiedlich schwer. Wer sich nicht auf das Handy verlassen will, findet auch Schilder. Je nach Belastbarkeit des Patienten gibt es Strecken, beginnend mit leichtem Kreislauftraining bis zum Ausdauertraining mit drei Stunden Gehzeit.
Abwechslung zu anstrengenden Behandlungen
Therapeutinnen zeigen den richtigen Einsatz der Wander-Stöcke. Die Abwechslung durch das Wandern tue nach den anstrengenden Anwendungen in der Klinik gut, sagte eine der Patientinnen. Eine andere lobte die Möglichkeit durch die App. „Ich komme aus Oberösterreich und kenne mich hier gar nicht aus. Ich bin froh, dass es die App gibt.“
Bewegung verstärkt Drainageeffekt
Das Wandern auf den Lymphpfaden soll auch Hilfe zur Selbsthilfe sein, für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt zu Hause.
„Die Bewegung bewirkt die Entstauung“, sagte Primarius Christian Ure. „Der Effekt liegt darin, dass die Muskulatur gegen die angelegte Bandage drückt und dadurch einen Massageeffekt und den Lymphdrainageeffekt noch einmal deutlich verstärkt.“