Laptop und Kaffeetasse
Photo by Alex Knight on Unsplash
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Chronik

Schutz vor Betrug im Internet

Die Internetkriminalität steigt laut aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts. Heuer gibt es schon um 20 Prozent mehr Fälle, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2018 machte der Schaden durch Bestellbetrug in Österreich mehr als 50 Mio. Euro aus. Vor allem das Einkaufen im Netz gilt als besonders riskant. Vorsicht und Recherche können Schutz bieten.

Erst vor wenigen Tagen entging ein 41 Jahre alter Mann aus St. Veit nur knapp einem Internetbetrug. Er wollte drei Küchengeräte um mehr als 1.300 Euro kaufen. Weil ihm auffiel, dass der Verkäufer sich mit dem Foto eines deutschen Passes legitimierte, aber eine Überweisung auf ein irisches Konto wollte, fing der St. Veiter an zu recherchieren. Dabei telefonierte er mit dem tatsächlichen Inhaber des Passes, der ihm mitteilte, dass seine Identität bereits mehrfach für Betrugsversuche verwendet wurde. Der St. Veiter überwies kein Geld, die Polizei ermittelt in dem Fall.

Vorsicht bei sehr günstigen Angeboten

Die Maschen der Internetbetrüger sind weitgehend bekannt: Ein Produkt wird sehr günstig im Internet angeboten, die Käufer wittern ein gutes Geschäft und schlagen zu. Die bestellte Ware kommt aber nie an und das Geld ist weg.

Oft nehmen die Betrüger andere Identitäten an und verwenden anonyme Zahlungsservices. Wer das Geld tatsächlich erhalten hat, ist dann kaum noch nachvollziehbar. Ein nachträglicher Abbruch der Überweisung ist in den meisten Fällen nicht mehr möglich.

Watchlist im Internet gibt Auskunft

Es gibt aber altbewährte Strategien, um Internetbetrüger frühzeitig zu erkennen, sagt Mario Drussnitzer, Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Kärnten. „Das Allerwichtigste ist, dass man sich erst einmal das Impressum einer Internetseite ansieht. Da sollte normalerweise stehen, wer die Firma ist, wo die Firma aufzufinden ist und wie man mit der Firma in Kontakt treten kann.“ Eine Seite ohne Impressum sei in den meisten Fällen nicht vertrauenswürdig. Darüber hinaus sollte man sich die Watchlist des Internet-Ombudsmannes ansehen, sagte Drussnitzer. „Das ist eine lange Liste, in der Fake-Shops eingetragen werden. Hier kann man nachsehen, ob eine Firma seriös ist.“

Auch Kunden können betrügen

Der Konsumentenschützer rät außerdem dazu, auf einer Suchmaschine nach Erfahrungsberichten mit dem jeweiligen Verkäufer zu suchen. Auch stehe die AK für Anfragen zur Verfügung, sagte Drussnitzer.

Aber auch Betriebe können Opfer von Internetbetrug sein. Immer wieder bestellen Kunden online auf Rechnung, haben aber keine Absicht zu zahlen, oder nehmen bei der Bestellung eine andere Identität an. Deshalb veranstaltet die Wirtschaftskammer Österreich eine Tour zum Thema „Strategien gegen Bestellbetrug im Internet“, die am 6. November in Klagenfurt halt macht.