Retter im Einsatz bei Airplane Crash
Land Kärnten
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Airplane Crash Karawanken 2019 erfolgreich

Bei einer internationalen Großübung in den Karawanken haben Einsatzkräfte aus Österreich, Slowenien und Italien das grenzüberschreitende Zusammenspiel bei einem Katastrophenszenario geübt. Übungsannahmen bei „Exercise Airplane Crash Karawanken 2019“ waren ein Flugzeugabsturz und ein Waldbrand.

700 Einsatzkräfte aus Österreich, Slowenien und Italien haben am Samstag gemeinsam für den – keineswegs unrealistischen – Ernstfall geübt. Angenommen wurde ein Flugzeugabsturz am Bärensattel und ein gleichzeitig beginnender Waldbrand. Immerhin überqueren allein im Sommer 1.200 Flugzeuge Kärnten und es könnte wegen des Klimawandels in Zukunft auch zu mehr Waldbränden kommen.

Hubschrauber startet ins Einsatzgebiet

Die Retter bekamen am Samstag alle Hände voll zu tun. Ziel der Übung war es die internationale Zusammenarbeit noch weiter auszubauen – insbesondere in Bezug auf Einsatzflüge im Grenzgebiet.

Verletzte bergen während der Wald brennt

Georg Rosenzopf vom Militärkommando Kärnten über den Ablauf: „Es ist am Bergrücken ein Waldbrand im Entstehen und wir versuchen gleichzeitig, die etwa 70 Verwundeten des Flugzeugabsturzes zu bergen und die Löscharbeiten zu unterstützen“.

Hubschrauber fliegt auf Bäume zu
ORF

Um die Übung vorzubereiten, hatten die Einsatzkräfte ein Jahr Zeit. „Es müssen auch die Gesetze und Behörden aller drei Länder erfüllt, bzw. eingebunden werden und das ist auch notwendig für den Erfolg“.

Verletzer bei Großübung mit Suchhund
Land Kärnten
Bundesheer, Polizei, Feuerwehr, Rettung und Bergrettung übten die Zusammenarbeit in der Krise. Auch Hundestaffeln nahmen an der Übung teil.

„Canadair“-Löschflugzeuge erstmals im Einsatz

Die Retter wurden gegen 6.00 Uhr informiert, zu Mittag waren am Berg dann alle Rettungsmaßnahmen im Gange. Höhepunkt und größte Herausforderung war der Einsatz des italienischen Löschflugzeugs „Canadair“. Es sollte laut Plan drei Mal Wasser aufnehmen und zur Brandstelle fliegen.

Reales Platzverbot wegen Wasserabwurf

Von der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt-Land wurde kurzfristig aus Sicherheitsgründen ein Platzverbot im Bereich der Wasserabwurfstelle im westlichen Bereich des Bärensattels erlassen.

Markus Hudobnik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes und Gesamteinsatzleiter der Übung: „Wir haben ein Abkommen mit Friaul-Julisch-Venetien getroffen, uns gegenseitig bei Katastrophen zu helfen. Dieses Abkommen wird mit dem Einsatz der ‚Canadair‘-Löschflugzeuge ergänzt, weil auch die Italiener eine Fläche brauchen, wo sie Wasser entnehmen können. Hier hat sich der Weissensee besonders angeboten.“

Italienische Löschflugzeuge tanken in Kärnten

Zukünftig sollen die italienischen Löschflugzeuge also bei Bränden in Italien an den Kärntner Seen Wasser aufnehmen können. Im Gegenzug sollen sie Kärnten bei Bränden mit Löschflügen unterstützen.

Canadair über dem Weissensee
Landespressedienst

Für Flugzeugabstürze wird ein Alarmplan entwickelt. Im Grenzgebiet Österreich-Slowenien soll der bürokratische Ablauf beim Überflug der Staatsgrenze durch eine Drei-Kilometer-Zone vereinfacht werden. Ein Ziel, das bei der Übung noch nicht umgesetzt werden konnte, so Hudobnik.

Übung verlief wie geplant aber nicht reibungslos

Letzten Endes sei, abgesehen von einigen Kleinigkeiten, alles nach Plan verlaufen."Wir haben unser Ziel erreicht", so Hudobnik.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Hubschrauber Großübung
ORF
Die Hubschraubermannschaft macht sich auf den Weg
Bärensattel Kotschna Berge
ORF
Bärensattel vom Hubschrauber aus
Schatten eines Hubschraubers am Boden der Alm des Bärensattels
ORF
Blick auf die „Absturzstelle“
Bergrücken mit Einsatzkräften am Boden vom Hubschrauber aus gesehen
ORF
Einsatzkräfte am Bärensattel
Mond hinter Bärensattel
ORF
Mond bei Tag
Einsatzkräfte bei der Vorbereitung
ORF/Weixelbraun
Einsatzkräfte am Boden
Hubschrauber wirft Löschwasser ab
ORF
Hubschrauber im Löscheinsatz
Vor Einsatzbeginn
ORF/Weixelbraun
Alles wartet auf den Einsatz

Verzögerungen beim Transport

Obwohl durchwegs alle Einsatzorganisationen betonen, wie reibungslos der Großeinsatz verlaufen ist, zeigte die Übung auch Grenzen auf. So kam es etwa beim Transport der Rettungsmannschaften hinauf auf den knapp 2.000 Meter hohen Bärensattel im Rosental zu großen zeitlichen Verzögerungen – es standen viel zu wenige Hubschrauber zur Verfügung, um die 150 Retter zur angenommenen Absturzsstelle des Flugzeuges zu bringen. Helmut Sagerschnig, der Bezirksrettungskommandant von Klagenfurt: "Die Feuerwehr, die Bergrettung, das Material musste hinauf – es war eine sehr große Herausforderung für alle. Zu guter Letzt hat es geklappt, aber natürlich muss man – und das wird im Realfall auch so sein – mit einer zeitlichen Verzögerung rechnen, weil Fluggeräte nicht so verfügbar sind, wie es dann wünschenswert wäre.

Auch das für die Hubschrauber notwendige Tankfahrzeug des Bundesheers gab seinen Geist auf. Die Folge waren abermals Verzögerungen.