Schilfgürtel auf Kapuzinerinsel im Wörthersee
ORF/Bernd Radler
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Umwelt

Schilfbestand am Wörthersee in Gefahr

Rund um die Kapuzinerinsel am Südufer des Wörthersees ist der Schilfgürtel in den letzten 50 Jahren um fast drei Viertel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Das Land Kärnten setzt jetzt Schritte gegen den Rückgang des Schilfgürtels. Auch weil er Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist.

Mehr als 16.000 Quadratmeter hat der Schilfbestand bei der Kapuzinerinsel noch in den 1970er Jahren des vorigen Jahrhunderts umfasst – heute sind es gerade einmal viereinhalb Tausend. Schuld am starken Rückgang sei der starke Wellengang verursacht durch die vielen vorbeifahrenden Boote und die Uferverbauung, die in den letzten Jahren stark zugenommen habe, sagen die Fachleute.

Kapuzinerinsel wichtiger Lebensraum für Tiere

Bei einem Lokalaugenschein gemeinsam mit Umwelt- und Naturschutzreferentin Sara Schaar (SPÖ) sagte Georg Sandner von der zuständigen Abteilung in der Kärntner Landesregierung, dass die Kapuzinerinsel seit jeher ein Refugium an Natürlichkeit darstelle. „Aufgrund des ausgedehnten Schilfbestandes ist es Lebensraum für Vögel, aber auch Fische, Kleininsekten. Auch ein Biber wurde immer wieder gesehen. Daher ist sie für den Wörthersee immens wichtig.“

Zwei Schutzräume geplant

In einem fünf Jahresplan wird nun der Schilfgürtel geschützt, sagte Umwelt- und Naturschutzreferentin Sara Schaar. Dazu sollen zwei Schutzzäune errichtet werden, damit Boote nicht mehr in den Schilfbereich einfahren können. Im Ostbereich wird demnach eine 260 Meter lange vollflächige Barriere errichtet, im Nordbereich wird ein schwimmender Schutzaum verlegt.

Dazu kommen 390 Piloten, die in den Seegrund geschlagen werden, sagte Schaar, die auch mit Informationstafeln bei den Bootslenkern für die Rettung des Schilfgütels werben will. Langfristig hält sie auch die Reduzierung von Motorbootlizenzen zum Schutz des Natur- und Lebensraumes für sinnvoll.