Julia Uranschek, Nina Herzog und Daniel Hosenberg sind jung, aber nicht ahnungslos. Ihre Kunst ist aktuell, aber nicht dem Zeitgeist verfallen und eigenwillig ohne Angst davor, zart zu sein. Dabei gleichen sich die drei etwa gleichaltrigen Künstler in ihrem Ausdruck allerdings kein bisschen.
Die Atombombe explodiert auf der Heidi-Alm
Julia Uranschek verpackt starke Geschichten jenseits der Disney-Märchenstunde in ihre Bilder. Auf der Heidi-Alm explodiert bei ihr mitunter die eine oder andere Atombombe: „Ich will es dann selbst sehen, deswegen male ich ja auch. Wie jetzt Leute, die sich das anschauen, welchen Zugang sie dazu haben oder welche Meinung. An das denke ich eigentlich gar nicht“, so Uranschek.
Arte povera oder: „Ästhetik muss nicht teuer sein“
Aus Pappkarton oder Styropor formt Herzog beeindruckend lebendige Skulpturen, die von ihrem großem Talent für Form und Ästhetik zeugen. Die „arme Kunst“ habe oft nicht den Zugang zu teuren Materialien: „Ich habe total die Ästhetik darin gefunden, für mich“, erzählt die junge Künstlerin leidenschaftlich über ihre Werke.
Kunst für die Ewigkeit mit PVC-Planen als Leinwand
Bei Daniel Hosenberg scheint es so, also würde er seine Motive willkürlich auswählen. Hinter seinem schnellen Blick auf Szenen des Alltags verbergen sich jedoch ganze Welten, festgehalten auf Industrieplane: „Jedes Bild geht eigentlich über den Bildrand hinaus. Es ist ganz viel Geschichte, die davor und danach passiert. Das macht im Idealfall den Betrachter neugierig und bekommt einen persönlichen Bezug einem Bild“, so der Künstler.
„Kärnten muss Jugend in der Kunst Raum geben“
Was in der Herzogburg auf zwei Ebenen gezeigt wird, sind Werke mit Wow-Effekt. Jenseits des Mainstreams, weit weg von dem, was man kennt oder schon gesehen hat. Zusammengefangen hat die drei Kuratorin Ulli Sturm: „Kärnten ist ein Land der Kunst, Kärnten ist ein Land der Malerei, aber wenn wir den Anschluss an diese Jugend verpassen, wenn wir ihnen keinen Raum geben, haben wir irgendwann einmal ein Problem.“
Die Galerie Herzogburg hat Mittwochs und Donnerstags von 18.00 bis 20.00 Uhr und nach telefonischer Anfrage unter 0664/5211752 oder 0664/3222522 geöffnet.