Die Stadt Gjumri im Nordwesten Armeniens ist die zweitgrößte das Landes nach Jerewan und sie gilt als Stadt der Künstler. Vater Albert Vardanyan zählt zu den bekanntesten Bildhauern des Drei- Millionen-Einwohner-Landes und trotz väterlicher Warnungen schlug auch Harachya eine künstlerische Laufbahn eingeschlagen.
Harachya Vardanyan verbrachte zahlreiche Studienjahre im Westen, seine erste Station war vor Jahren Österreich.
Seine ungewöhnliche Art, Bilder zu schaffen, auf unzählige Male bemalten Leinwänden, immer wieder der Witterung und natürlichen Materialien ausgesetzt, nähert er sich seinem großen Thema: der armenischen Landschaft.
In der Galerie Magnet sind einige dieser Bilder zu sehen, man kann sie von vorne und hinten betrachten.
Sie wirken verwittert, als wären sie über lange Zeiträume entstanden, so wie das Motiv, die Landschaft selbst. Dazu sagte Künstler Harachya Vardanyan: „Ich mache abstrakte Bilder, aber sie sind sehr real, denn ich folge der Landschaft, fühle mich tief hinein in die seit Jahrhunderten eingeschriebene Geschichte der Landschaft. Ja, eigentlich suche ich nach dem Ursprung der Erde.“
Organische Oberfläche für Fotos
Gemalte, aber auch fotografierte Landschaften sind zu sehen. Für die Fotos zeichnet die Berlinerin Ute Langkafel verantwortlich, sie brachte die unterschiedlichen archaischen Ansichten von der Haut Armeniens mit: „Die Fotoarbeiten sind in Bienenwachs getränkt und mit Feuer und Harz bearbeitet. Sie bekommen dadurch eine organische Oberfläche und neue, fraktale Strukturen.“
Der in Kärnten bestens bekannte armenische Musiker Karen Asatrian unterstützt das Ansinnen, Armenien bei uns bekannter zu machen, denn die erste christliche Nation der Welt hat viel zu bieten: „Ich empfinde Freude, dass es endlich einmal eine Möglichkeit gibt, ein Fenster nach Armenien zu öffnen, und hineinzuschauen.“ Bis 5. Oktober kann man in der Galerie Magnet in Klagenfurt durch das armenische Fenster blicken.