Beratungsgespräche wie in der Praxis des Urologen Walter Weissenbacher in Völkermarkt gibt es oft. Sie sind auch die Voraussetzung für einen Eingriff dieser Art. Es ist eine Entscheidung, die sich ausschließlich auf die Fruchtbarkeit des Mannes auswirkt, nicht auf das Gefühlsleben oder das sexuelle Empfinden, betont der Arzt: „Es gibt im Grunde zwei Varianten, eine ist die Non-Skalpell-Vasektomie, bei der in der Mitte des Hodensacks eine kleine Inzision (Einschnitt) gemacht wird. Oder man macht zwei Schnitte rechts und links, die in die Leiste hinaufführen.“
Diese Verhütungsmethode ist zwar sicher, es bleibt aber ein Restrisiko, dass es zur Befruchtung kommt, so Weissenbacher: „100 Prozent gibt es in der Medizin nicht. Aber zu 99,99 Prozent ist es sicher.“ Nach der Operation unter lokaler Narkose müsse man noch drei Monate lang auf jeden Fall verhüten: „Das Ejakulat kommt zu mehr als 85 Prozent aus der Prostata und den Samenblasen daneben, da werden die Spermien quasi zwischengespeichert.“
Sicherheit der Verhütungsmethoden
Im Ranking der sichersten Verhütungsmethoden steht stehen hormonelle Präparate von Pille bis Spirale oder Pflaster ganz vorne. Am unsichersten ist der Coitus interruptus. (Quelle: Pearl Index)
Körper hat ein Spermien-Depot
Da ein Spermium rund 90 Tage leben könne, gebe es ein Depot. Eine Befruchtung ist in dieser Zeit also möglich, wie manche überraschte Paare erlebten. Durchgeführt wird die Operation von Urologen, die Kasse zahlt nichts dazu. Es gibt spezielle Zentren, etwa in Spittal/Drau, auch, wenn man den Eingriff rückgängig machen möchte. Das sei wesentlich aufwendiger, so Weissenbacher: "Man muss beide Samenleiter miteinander verbinden. Dass die Durchgängigkeit wieder so gut wird, ist etwas schwieriger. Man braucht beide Samenleiter und eine gewissen Anzahl an Spermien.
Gesetzliches Mindestalter für eine Vasektomie ist 25 Jahre. Beraten lassen sich viele Männer, so der Urologe. Meistens sei es der Wunsch, wenn die Familienplanung abgeschlossen sei. Die Ehefrau bzw. Partnerin müsse nicht mehr gefragt werden, ob ein Mann den Eingriff machen dürfe.