In der Fachberufsschule 2 in Klagenfurt werden Friseurlehrlinge von Klagenfurt, Wolfsberg und St. Veit unterrichtet. Gab es im Vorjahr am ersten Schultag 55 Lehrlinge für den ersten Jahrgang, sind es heuer 23, so Direktor Reinhold Moser: „Das tut der Schule weh, aber auch dem Beruf. Konsequenz wird sein, dass wir zwei Klassen zusammenlegen werden müssen und dadurch die Beschäftigung der Kolleginnen und Kollegin in der Schule etwas schwieriger wird.“
Kein Rückgang in anderen Schulen
In den Berufsschulen in Villach und Spittal an der Drau, wo ebenfalls Friseurlehrlinge unterrichtet werden, sind die Schülerzahlen etwa gleich wie in den Schuljahren zuvor. Der Leiter der Lehrlingsstelle in der Wirtschaftskammer, Benno Tosoni, sieht auch keine Verschiebung von der Friseurlehre hin zu anderen Lehrberufen: „Was uns auffällt, darum ist der Rückgang auch umso verwunderlicher, ist, dass wir eine erfreuliche Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt haben.“ Die Gesamtlehrlingszahl – also auch die der Lehranfänger – zeige steigende Zahlen, so Tosoni.
Viele Betriebe finden keine Kandidaten
Auch für den Innungsmeister der Friseure, Georg Wilhelmer, ist auf den ersten Blick kein Grund für den Rückgang in der Klagenfurter Berufsschule ersichtlich. Es sei aber eine Tatsache, dass es Betriebe auch zunehmend schwer hätten, geeignete Lehrlinge zu finden: „Jugendliche, die sonst nichts finden, werden eher in die Lehre getrieben. Dabei sind bei uns die Kommunikation, der Umgang mit Menschen, die Freundlichkeit und das Auftreten wichtig.“ Es dürften sich weniger Jugendliche dafür interessieren, meint Wilhelmer.
Es gebe allerdings noch die Hoffnung, dass die Zahlen bis Oktober doch noch steigen, denn noch seien vielleicht nicht alle Lehrverträge abgeschlossen. So könnte es in den nächsten Wochen doch noch die eine oder andere Neuanmeldung geben.