Die Messe gliedert sich heuer in sechs Bereiche: Genuss – Mode – Wohnen – Energie und Bau – sowie Kunst. Das Angebot der Klagenfurter Herbstmesse soll jeden Besucher und den Zeitgeist gleichermaßen ansprechen, so das Vorhaben der Organisatoren.
Interessierte können eigenes Brot backen lernen
In der Halle „Go-Green“, ein Bereich für Nachhaltigkeit, zeigt der Villacher Sascha Jabali-Adeh wie ein Leben hundert Stunden lang ohne Konsum möglich ist. In seinen Vorträgen zeigt der Kärntner wie man aus Pflanzen und Rohstoffen, die direkt vor der Haustür wachsen, tägliche Konsumgüter ersetzen oder selbst machen könne.
Der Verbund der Brot-Handwerker setzt auf Regionalität und Fairness und bietet Kurse für handgemachtes Brot an. Für die Herstellung brauche es – neben regionalen Produkten – viel Zeit, denn Zeit ersetze beim Backen die Chemie, so Bäcker Christoph Taumberger.
Heuer neu: „Kunstparkzone“
Trotz aller Nachhaltigkeits-Bemühungen wünscht sich die Messe auch heuer wieder gute Umsätze. „Einkaufen im echten Leben“ ist das heurige Motto, sagt Messe-Präsidentin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ). Es soll ein Kontrapunkt zum Einkaufen im Internet geschaffen werden.
Im Rahmen der Herbstmesse gibt es heuer erstmals eine eigene „Kunstparkzone“. Laut Messe-Geschäftsführer Bernhard Erler soll damit ein Ort der Ruhe entstehen, wo Besucher entspannen können: „Wir versuchen jungen Künstlern eine Bühne zu bieten und unseren Besuchern leistbare Kunst zu zeigen“.
Kulturreferent und Landeshauptmann Peter Kaiser dankte am Dienstag den Verantwortlichen dafür, dass sie mit Kunst dorthin gehen würden, wo Menschen sind. „Die Messe ist ein wichtiger Handelsumschlagplatz und es wird sich zeigen, dass es hier auch für Kunst und Kultur einen ‚Markt‘ gibt“, so Kaiser. Die „Kunstparkzone“ sei zudem ein vitales Zeichen für die derzeitige Hochblüte der Kunst und Kultur in Klagenfurt und Kärnten.
Für Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz ist die Messe auch ein Ort der Begegnung von Wirtschaft und dem künstlerischen Bereich. Sie freute sich darüber, dass der weitere Ausbau der „Kunstparkzone“ geplant ist.
Eröffnungsreden: Verlegung der Messe kein Thema
Bei den Eröffnungsreden am Mittwochvormittag waren auch Wahlkampftöne zu hören, kein Thema war hingegen der umstrittene Plan des Immobilien-Investors Franz Peter Orasch, das Messegelände von der Innenstadt an den Klagenfurter Flughafen zu verlegen. Brgermeisterin Mathiaschitz nützte die Gelegenheit, um auf das Kulturprojekt For Forest im Klagenfurter Stadion hinzuweisen und forderte die Besucher auf, die Ausstellung zu besuchen. „Dieses Bild wird es in der Welt nie mehr zu sehen geben.“
Der wirtschaftliche Wert der Messe sei sehr hoch, sagt Carmen Goby, die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Kärnten. Zum Thema Nachhaltigkeit könne jeder etwas beitragen, indem er in der eigenen Region einkauft „und die heimischen Betriebe stärkt“. Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, Klima und Umweltschutz seien eine der größten Aufgabe unserer Zeit. Er begrüßte daher auch eine Aktion in der Halle „Go-Green“, wo junge Menschen zeigen, wie ein Leben, 100 Stunden lang, ohne Konsum möglich ist.
Landeshauptmann: Verantwortung für nächste Generationen
SPÖ Landesrätin Sarah Schaar sagte, beim Klimaschutz müsse über alle Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet werden, der Klimaschutz betreffe alle Referate. Schaar kündigte einen Klimaschutzplan in Kärnten an.
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, Kärnten stehe gut da, die Wirtschaft boome, die Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten seien positiv. Es gehe nun darum, Verantwortung für die nächsten Generationen zu übernehmen.
Vergnügungspark und Anreise
Der Vergnügungspark am Freigelände hat bereits seit dem Wochenende geöffnet. An der Autobahn-Abfahrt West ist wieder ein Park and Ride Parkplatz eingerichtet, Shuttlebusse fahren kostenlos zur Messe.