Am Sonntag, am 8. September, würde Maria Lassnig ihren 100. Geburtstag feiern. Dafür wurde ihr Atelier in Klagenfurt in der Klostergasse 1, nahe dem Heiligengeistplatz, renoviert und steht jetzt erstmals Interessierten offen.
Treffpunkt für Künstler und Literaten
Die junge Kärntner Malerin Maria Lassnig kehrte nach Abschluss ihres Studiums an der Wiener Kunstakademie in letzten Kriegstagen nach Klagenfurt zurück. Von 1945 bis 1951 führte sie dann in der Klostergasse ein offenes Atelier. Die Avantgarde hatte dort einen Treffpunkt: Künstler und Literaten wie Arnold Clementschitsch, Michael Guttenbrunner, Max Hölzer, Arnulf Rainer und Arnold Wande gingen ein und aus.
Maria Lassnig und Arnulf Rainer
„Das Atelier war das Zentrum der künstlerischen Welt Klagenfurts damals – es kamen alle dort hin, Maria Lassnig hatte einen Salon eingerichtet, dort hat sie auch Arnulf Rainer kennenlernt“, so Peter Pakesch von der Maria Lassnig Stiftung.
Dachstuhl im Jugendstil
Das Klagenfurter Atelier war in den vergangenen Jahren völlig heruntergekommen und bereits abbruchsreif. Die Besitzerin Maria Nicolini renovierte das Atelier aber nun auf eigene Kosten aufwendig. Sie hatte sich für den Erhalt und gegen die Wirtschaftlichkeit entschieden, sagt sie im ORF-Interview. „Das Motto war schon: Ich probiere das Unmögliche“. Der Dachstuhl des Ateliers, ein Eisenkunstwerk, stammt noch aus der Zeit des Jugendstils.
Freier Eintritt
Am Wochenende ist das restaurierte Atelier bei freiem Eintritt zu besichtigen. Zu sehen sind auch noch nie gezeigte Originalwerke der Malerin, die in der Klostergasse entstanden sind. Auch eine Gedenktafel für die im Jahr 2014 verstorbene Künstlerin wurde angebracht. Das Atelier soll künftig wieder ein Zentrum der Kunst und Kultur werden.