Chronik

Au Pair aus Kirgistan in Krumpendorf

Mit nur 26 Jahren kam die Kirgisin Jazgul Atabaijva als Au Pair nach Kärnten. Die gelernte Volkschullehrerin betreute zunächst zwei Kinder einer Familie aus Krumpendorf, danach begann sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin.

Kirgistan befindet sich zwischen den Ländern Usbeskistan und China. Atabaijva kommt aus der Stadt Narin, die im Norden Kirgistans liegt. Im Winter können die Temperaturen dort bis zu minus 50 Grad erreichen. Nachdem Atabaijva in ihrer Heimat Deutsch lernte, entschloss sie sich dazu, ihre Kenntnisse zu vertiefen und nach Österreich zu gehen.

Redakteurin Irmgard Ceesay mit Jazgul Atabaijva
Privat
Redakteurin Irmgard Ceesay mit Jazgul Atabaijva im Radio-Kärnten-Studio

Herausforderungen als Au Pair

Im Mai 2018 fand sie bei einer Familie in Krumpendorf einen Platz und begann, als Au Pair Mädchen zu arbeiten. Zu ihren Aufgaben zählten die Hausarbeit und die Betreuung der beiden Mädchen, zwei und sieben Jahre alt. „Ich habe mit den Kindern etwas gebacken oder gekocht. Das kleinere Mädchen war sehr lieb, wenn ich zum Beispiel einen Kuchen gebacken habe, hat sie mit geholfen und alles war voller Mehl“, so Atabaijva.

Wenngleich Atabaijva sich schon auf ihr Abenteuer im Ausland freute, plagte sie anfangs noch Heimweh: „In den ersten zwei Wochen fühlte ich Heimweh, ich habe ein bisschen geweint in dieser Zeit. Ich habe gedacht, bei mir wird alles anders, ich wollte etwas Neues. Ich wollte irgendwo hinfahren und dort länger bleiben, aber die ersten zwei Wochen waren wirklich tragisch für mich.“ Mittlerweile hat die Kirgisin nicht mehr so viel Heimweh, aber nach wie vor vermisst sie ihre Eltern und auch das heimische Essen.

Ausbildung zur Altenpflegerin

Obwohl es Atabaijva sehr gut bei der Familie gefiel, musste sie ihren Arbeitsplatz vorzeitig verlassen, da die Familie ein neues Mädchen fand. Sie habe ruhig reagiert und die Entscheidung der Familie respektiert. In dieser Zeit hätte sie allerdings nicht gewusst, was sie machen solle.

Schon bald erhielt sie Hilfe von Nachbarn. Es wurde ein Zimmer gefunden und die Kirgisin konnte eine Ausbildung zur Altenpflegerin beginnen. Da es sich dabei um einen Mangelberuf handelt, gab es kein Problem mit einer Arbeitsgenehmigung und dem Visum. Sichtlich dankbar freut sie sich über ihre neue Aufgabe: „Ich habe hier sehr gute und freundliche Menschen getroffen. Ich bedanke mich bei den Leuten, die mir geholfen und mich unterstützt haben.“ Die junge Frau hat bereits zur Ausbildung einen Job gefunden, um sich ihr Leben in Kärnten selbst zu finanzieren.