Chronik

Felssturz auf karnischem Höhenweg

Auf den bei Wanderern beliebten Karnischen Höhenweg hoch über dem Lesachtal sind rund zehn Meter breite Felsbrocken gestürzt. Verletzt wurde niemand. Der Bereich des Hochtals in der Nähe der Valentinalm bleibt aber bis auf Weiteres gesperrt. Solche Felsstürze seien praktisch nirgends im Gebirge auszuschließen, sagte der Landesgeologe.

In 2200 Metern Seehöhe, im Bereich des Valentinthörls haben sich autobusgroße Felsbrocken gelöst. Etwa 500 Kubikmeter Gestein sind in die Tiefe gestürzt, ein Teil davon auch auf den Karnischen Höhenweg, so Landesgeologe Dieter Tanner. Er führt den Felssturz auf starke Temperaturschwankungen zurück. Nach Regenfällen habe es dann starke Sonneneinstrahlung gegeben.

Felsstürze überall im alpinen Bereich möglich

„Aufgrund von diesen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und der Sonneneinstrahlung kann es eben zu Spannungserscheinungen im Felsen kommen und diese können dann auch entlang der vorgezeichneten Trennflächen einen solchen Felssturz auslösen“, so Tanner.

Akut absturzgefährdete Blöcke habe er im betroffenen Bereich keine mehr erkannt. Der Wanderweg unter dem Rauchkofel im Bereich Hochtal bleibt aber vorerst gesperrt, bis die Felsbrocken beseitigt sind. Grundsätzlich können Felsstürze im alpinen Bereich überall vorkommen.

„Felssturz funktionierte wie Schneebrett“

„In dem Fall ist es so, dass die steilstehenden Klüfte hangparallel bis felswandparallel sind und deswegen kann es zu einem Ausgleiten kommen. Das ist ähnlich wie bei einem Schneebrett auf einem steilen Hang. Wenn ein Skifahrer durchfährt und dieses Schneebrett anschneidet, kann es zu einer Lawine kommen und ganz ähnlich ist es bei diesen Felsschichten“, erklärte der Landesgeologe.

Inwieweit Felsstürze mit dem Klimawandel zusammenhängen, lasse sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Noch gebe es dazu laut Tanner zu wenige Daten. Laut Alpinpolizei sind in den vergangenen zehn Jahren zwei Menschen bei Felsstürzen auf Wanderwegen beziehungsweise Hochtouren ums Leben gekommen, mindestens 15 Menschen wurden verletzt.