Anrainer protestieren bei der Bauverhandlung für den neuen Mast
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Chronik

Proteste gegen neuen Handymast

600 Menschen haben gegen den Mast in Emmersdorf bei Klagenfurt schon unterschrieben, mehr als 100 protestierten bei der Bauverhandlung, die am Mittwoch stattfand. Die Anrainer fürchten, dass der 42 Meter hohe Mast für die neue 5G Technologie benötigt wird, was A1 dementiert.

Es war eine Bauverhandlung unter besonderen Umständen. Eine Bürgerinitiative kämpft ja seit Monaten gegen den Bau. Das Grundstück, auf dem der Mast errichtet werden soll, gehört der Stadt Klagenfurt. Von der Stadt fühlen sich viele Bewohner von Emmersdorf im Stich gelassen, sagte Heidrun Spörk-Mattuschka, die Sprecherin der Initiative: „Die wahnsinnige Höhe und unglaubliche Strahlung, die in weite Richtung geht. Jeder hat Angst, die teuren Grundstücke werden entwertet.“

Ein grüner Luftballon zeigt die Höhe des geplanten Masts an
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So hoch soll der Handymast werden: die Anrainer platzierten einen Luftballon in 42 Meter Höhe

Verhandlung dreht sich nur um Trägermast

Am Mittwoch fand in unmittelbarer Nähe zum Grundstück, auf dem der Handymast errichtet werden soll, die Bauverhandlung statt. Bevor damit begonnen werden konnte, hörte sich der Leiter der Bauverhandlung, Horst Berger vom Magistrat Klagenfurt, die Proteste der Anrainer an und erklärte das Prozedere. Es gehe nicht um die Strahlenbelastung, sondern nur um den Antennentragmast. Die Gemeinde dürfe die Belastung ja gar nicht prüfen, die von Fernmeldeanlagen ausgeht. Da habe es ja in Spittal schon eine Klage gegeben, sagte Berger.

Angst vor Strahlung

An die 100 Schriftstücke mit Einwänden der Anrainer bekam Berger. Viele dieser Einsprüche werden im Verfahren aber keine Rolle spielen, weil sie von Anrainern kommen, deren Grund nicht an dieses Grundstück grenzt. Mit den direkt Betroffenen zog man sich dann zur Bauverhandlung in einen Bus zurück.

Die Anrainer fürchten vor allem die Strahlenbelastung. Derzeit gibt es auf einem Gasthof Antennen von mehreren Mobilfunkbetreibern, der 42 Meter hohe Mast hätte aber eine deutlich größere Reichweite. Man befürchtet auch, dass das hochfrequente 5G-Signal abgestrahlt werden soll. Ein Sprecher des Handyanbieters A1 sagte am Mittwoch gegenüber dem ORF, dass vorerst nicht geplant sei, die 5G-Technologie in Emmersdorf einzusetzen. Künftig könne es aber solche Überlegungen geben, hieß es.

Der Umweltmediziner Hans Peter Hutter warnte am Mittwoch zwar vor einer Panikmache, forderte aber mehr Aufklärung und Studien zu 5G, weil man zu wenig über die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt wisse. „Eine Nachdenkpause wäre durchaus kein Fehler.“