Alle Welt spricht vom Klimawandel. weitgehend unbeachtet bleibt dagegen die Vermüllung unserer freien Natur. Alljährlich landet Abfall tonnenweise im Wald und auf den Wiesen. Neben der verheerenden Optik stellt das ein echtes Umweltproblem dar und ist auch strafbar.
Siedlungsabfälle säumen nicht nur viele Straßen und Wege. Wer genauer hinschaut, entdeckt überall Müll, auch inmitten scheinbar unberührter Natur. Klaus Ertl, vom Müllsammler-Verein „One piece each“, sagte, wenn man mit offenen Augen durch die Natur gehe, dann sieht man erst, wie viel herum liegt.
In zehn Minuten zwei Kübel Müll gesammelt
Die freiwilligen Müllsammler Klaus Ertl und Theresa Kummer sind zum Beispiel am Zwanzgerberg bei Klagenfurt unterwegs. Ein kleiner Versuch, wie viel Abfall innerhalb von zehn Minuten gesammelt werden kann, zeigt Verblüffendes: Es sind fast zwei volle Plastikkübel, die sich in so kurzer Zeit finden lassen.
Theresa Kummer sagte, die Natur habe es nicht verdient, vermüllt zu werden. „Ich finde es eigentlich unfassbar, dass es sich Menschen heraus nehmen, den Müll an Orte zu platzieren, für die er nie bestimmt war.“
Müll in entlegensten Gebieten
Littering nennen Fachleute diese Form der kleinteiligen Vermüllung, mit Papier, Plastik, Alu, oder Glas. Ein Umweltproblem, mit dem Kärntens Waldbesitzer sogar in den entlegendsten Gebieten konfrontiert sind.|Karl Kurath von der Waldwirtschaftsgemeinschaft Kärnten (WWG) sagte, beim Ernten von Holz komme er wirklich bis in den letzten Kärntner Graben. „Und auch dort finden wir Müll. Für uns ist es absolut unverständlich, wie dort Müll hinkommen kann und Leute den Müll hier entsorgen.“
Auch Naherholungsgebiet an der Gail vermüllt
Auch an der Gail bei Villach, einem beliebtes Naherholungsgebiet, findet sich Müll, wohin das Auge blickt. Unrechtsbewusstsein haben die Verursacher oft keines, sagte Jürgen Misotitsch, Bezirksleiter der Kärntner Bergwacht.
„Kleine Vermüllungen nehmen immer mehr zu. Ich bin jetzt seit gut zehn Jahren bei der Bergwacht und Müll hat es im Wald immer gegeben. Aber die Leute suchen immer öfter den Weg in die Natur und der Dreck bleibt leider liegen.“
Strafen bis zu 3.630 Euro drohen
Die Verrottungszeiten sind zum Teil enorm. Ein Zigarettenstummel braucht bis zu sieben Jahre um zu verrotten, bei
einer Babywindel sind es 800, bei Styropor gar 6.000 Jahre. Umweltsündern drohen übrigens Strafen bis zu 3.630 Euro.
Hinzu kommt: Müll zieht mehr Müll an. Die Hemmschwelle sinkt mit jedem weiteren Stück Abfall am Boden.