Feuerwehrauto im Einsatz mit Blaulicht
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Chronik

Mehr Wohnungsöffnungen durch Feuerwehr

Immer wieder kommt es vor, dass die Feuerwehr in Häuser oder Wohnungen eindringen muss, ohne dass es brennt. Zum Beispiel, wenn ein Mensch stirbt und die Leiche geborgen werden muss, so wie vor kurzem in Klagenfurt. Laut Statistik nehmen Wohnungsöffnungen leicht zu.

180 Mal musste die Berufsfeuerwehr in den letzten zwölf Monaten ausrücken, und Türen öffnen, weil Unfälle vermutet wurden. Bei jedem fünften Einsatz kommt jede Hilfe zu spät, und die Einsatzkräfte finden nur mehr eine Leiche vor, sagt Helmut Unterluggauer von der Klagenfurter Berufsfeuerwehr. „Ich schätze, es sind in etwa 20 Prozent. Die Nachbarn sind bei solchen Situationen oft schon sehr sensibilisiert. Sie sehen, dass die Zeitung schon längere Zeit draußen liegt. Oftmals ist es dann so, dass wir angerufen werden und dann herausfinden, dass die Person leider verstorben ist“.

Vielfältige Gründe für Wohnungsöffnungen

Aber nicht immer nehmen solche Einsätze für die Feuerwehr so ein Ende. „Wohnungsöffnungen kommen auch vor, wenn beispielsweise eine Person eingeschlossen ist, wenn der Schlüssel verloren gegangen ist oder auch wenn sich Personen am Balkon ausgeschlossen haben. Es kann auch vorkommen, dass Personen nicht mehr in die Wohnung kommen, weil der Schlüssel verloren wurde oder das Schloss defekt ist. Wenn kein Schlüsseldienst erreichbar ist, dann springen auch oft wir ein“, so Unterluggauer.

Nicht immer tritt das „Worst-Case“- Szenario ein

Manchmal treffen die schlimmsten Befürchtungen nicht ein. Denn auch wenn sich Zeitungen vor der Haustüre stapeln, bedeutet das nicht, dass jemand in Not ist, sagt Unterluggauer: „Wir haben z.B. einen Fall gehabt, wo die Zeitungen schon seit drei Tagen vor der Haustüre gelegen sind und es hat das Licht gebrannt. Die Nachbarin sagte, die ältere Person muss in der Wohnung sein und so war es dann auch. Die Person wurde mit einem Kopfhörer angetroffen und hatte gerade Fernsehen geschaut“, so Unterluggauer.

Doch im Zweifelsfalle ist es immer besser, die Einsatzkräfte zu verständigen, sagt Unterluggauer. Generell wird nicht gleich eine Türe aufgebrochen, sondern man versucht, so ins Innere zu gelangen, dass möglichst wenig Schaden entsteht, betont Unterluggauer.