Rennradfahrer
ORF
ORF
Sport

Nach Unfall: Radmarathon findet wieder statt

Nach einem schweren Unfall vor drei Jahren gibt der Radmarathon in den Nockbergen ein Comeback. Die Sicherheit soll im Mittelpunkt stehen. Seit dem Unfall vor drei Jahren sitzt ein Teilnehmer im Rollstuhl.

Bei dem Unfall im Jahr 2016 war der Sportler schwer gestürzt und hatte sich das Brustbein, das Schulterblatt, das Schlüsselbein, sowie den sechsten Brustwirbel gebrochen, was zu einer Querschnittslähmung führte. Ursache für den Sturz soll ein Längsriss im Belag der Fahrbahn gewesen sein.

Riss in der Straße
ORF
Ein Riss im Asphalt hat den Unfall damals ausgelöst, die Verantwortlichen wurden freigesprochen

Die Verantwortlichen wurden in einem Gerichtsprozess im Februar 2019 freigesprochen. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass man bei einer solchen Veranstaltung ein Restrisiko in Kauf nehmen müsse.

Neues System bei der Zeitnehmung

Von 2017 bis 2019 fand deshalb kein Radmarathon, den der Autofahrerclub ARBÖ veranstaltete, statt. Jetzt soll die Radveranstaltung aber wiederbelebt werden. Der Termin steht bereits fest: 7. Juni 2020. Die Sicherheit der Teilnehmer soll dabei im Mittelpunkt stehen, so Organisator Norbert Unterköfler. „Wir haben natürlich unsere Lehren daraus gezogen, deshalb haben wir die Veranstaltung entschärft“.

„Um den Renndruck und die daraus resultierende Tempobolzerei aber noch stärker hintanzuhalten", habe man dem Marathon ein neues System verpasst. „Eine Zeitmessung gibt es nur noch für drei Anstiege. Bei allen Abfahrten und Ortsdurchfahrten gibt es keine Zeitmessungen mehr.“ Und in die Wertung kommen nur diejenigen Teilnehmer, die mindestens dreieinhalb Stunden unterwegs waren, so Unterköfler. Wer in Summe die beste Bergzeit erreicht, darf sich „Champ of the Nockis“ nennen. In die Wertung kommen nur jene Teilnehmer, die innerhalb des Referenz-Korridors (zwischen 3,5 und 6 Stunden) das Ziel erreichen.

Mann im Rollstuhl unkenntlich
ORF
Seit dem schweren Sturz sitzt ein Teilnehmer des Radmarathons im Rollstuhl

Hinweistafeln und Warnschilder

Ausserdem werden Hinweistafeln und Warnschilder an verschiedenen Straßenstrecken aufgestellt, so Unterköfler. Er glaube, dass man jetzt rechtlich auf der „sicheren Seite“ sei.

Der Unfall und die daraus resultierenden Ermittlungen der Staatsanwalt sowie der Gerichtsprozess sorgten für Aufsehen. Auch bei anderen Veranstaltungen – etwa beim Ironman Austria in Klagenfurt – wurden daraufhin die Zustände der Straßen genauer kontrolliert.