Ein rot-weißes Katzenbaby im Käfig
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Chronik

Tierheime in Kärnten sind voll

Die Tierheime in Kärnten sind voll. Vor allem in den Sommermonaten trennen sich viele Tierhalter von ihren Haustieren. Die Gründe dafür sind vielfältig, Überforderung, Trennungen und Erkrankungen der Tierbesitzer spielen dabei eine Rolle.

Viele Tierhalter würden ihre Tiere nicht kastrieren und trächtige Katzen sehr gerne aussetzen, sagte Heidrun Lepuschitz, die Leiterin des Tierheims Garten Eden in Klagenfurt. Mehr als 200 Tiere werden hier derzeit betreut, der Löwenanteil entfällt auf Katzen.

Heidrun Lepuschitz, die Leiterin des Tierheims Garten Eden
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Heidrun Lepuschitz, die Leiterin des Tierheims Garten Eden

Urlaubsservice wird gerne angenommen

Für einige der Tiere in den Tierheimen, geht es bald wieder nach Hause, wenn sie von ihren Besitzern, die sie während der Urlaubsreise abgegeben haben, wieder abgeholt werden. Das Service, wird von Tierhaltern gerne in Anspruch genommen.

Die beiden Hunde Nelly und Sira warten auf die Rückkehr ihres Besitzers aus den Ferien
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Für Nelly und Sira geht es heute wieder nach Hause, ihre Besitzer holen sie nach dem Urlaub wieder ab.

Rege Frequenz in der Tierklappe

Die Tierklappe, die am Eingang des Tierheims steht, wird im Sommer öfter benutzt. „Manchmal ist wochenlang kein Tier in der Tierklappe und dann kommen die Tiere wieder hintereinander“, sagte Lepuschitz.

Von den Tieren her sei schon ziemlich alles in der Tierklappe gefunden worden. „Das beginnt bei Vögeln, Mäusen, Ratten, Frettchen, Katzen, Hunden, bis zu einem Schweinchen.“

Zwei Katzenbabys im Käfig
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Noch ungewiss ist die Zukunft für diese Kätzchen

Auch Tierheim in Villach überfüllt

Ähnlich überfüllt ist es im Tierheim Villach. Acht Hunde laufen hier derzeit als Pensionsgäste, sie teilen sich den Platz mit Vierbeinern, die ihre Besitzer zwecks Überforderung, Trennung oder aus gesundheitlichen Gründen abgegeben mussten. Aber auch hier entfällt der Großteil der untergebrachten Tiere auf Katzen.

Drei Katzen werden im Käfig gefüttert
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Die Pflicht zur Kastration frei laufender Katzen wird verbreitet nicht befolgt

Frei laufende Katzen müssen kastriert werden

Mario Marinschek vom Tierheim Villach sagte, das überfüllte Tierheim sei hauptsächlich auf die vielen unerwünschten Katzenbabys zurück zu führen, die irgendwo im ländlichen Gebiet gefunden und dann zum Tierheim gebracht werden. „Nach wie vor wird die Verpflichtung zur Kastration von frei laufenden Katzen – die seit Jahren gilt – nicht befolgt. Ein weiterer Grund für die Überfüllung sind die zahlreichen Wildtiere, die während der Sommermonate hier landen. Das reicht von verwaisten Vogel- oder Igelbabys bis hin zum verletzten Schwan, er einen Angelhaken geschluckt hat und zur Fledermaus.“

Ein Vogelbaby in einer Kiste
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Auch Vogelbabys werden abgegeben

Wildtiere werden wieder ausgesetzt

Die Wildtiere werden aufgepäppelt und dann wieder ausgesetzt. Ein Trostpflaster für die jungen Katzen ist, dass sie relativ rasch wieder weiter vermittelt werden können. Die Nachfrage nach Katzenbabys ist groß, die Verantwortung für solche Tiere allerdings ebenso.