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Chronik

Wieder Welle an Erpressermails im Umlauf

„Das ist meine letzte Warnung. Wenn Sie diese Botschaft ignorieren, wird Ihr Leben ruiniert.“ Erpressermails mit Texten wie diesen sind derzeit auch in Kärnten massenhaft in Umlauf. Experten raten, diese zu ignorieren und sie der Polizei zur Analyse übermitteln, aber keinesfalls Geld zu überweisen.

„Ich gebe Ihnen die letzten 72 Stunden, um die Zahlung zu tätigen, bevor ich ein Video mit Ihrer Masturbation an alle Ihre Freunde schicke.“ Erpressermails mit Sätzen wie diesen sind auch in Kärnten wieder hunderttausendfach im Umlauf.

Immer wieder fallen Einzelne auf die vermeintliche Erpressung herein. Christian Baumgartner, Experte für Cyberkriminalität im Landeskriminalamt, sagt, die Dunkelziffer sei nicht bekannt. Es werde gezielt versucht, Leute zu verunsichern oder dazu zu bewegen, Geld zu überweisen, obwohl nichts passiert ist. „Als Betroffener sollte man sich selbst fragen, ob es tatsächlich sein kann, dass Nacktvideos vorhanden sind.“ Viele der Opfer würden nicht einmal im Besitz einer Webcam sein.

Mail ignorieren und Spamfilter aktivieren

Der einfachste Rat lautet daher, die Mails ignorieren und löschen. Helfen kann ein guter Spamfilter, der unerwünschte Massenmails erkennt.

Baumgartner: „Schauen Sie, dass der Virenschutz aktuell und ihre Passwörter komplex und nirgendwo bekannt sind. Tauschen Sie sie öfter aus.“ Beim Erhalt verdächtiger E-Mails könne auch einfach eine Zeile aus dem Schreiben kopiert und unter Anführungszeichen gesetzt in eine Suchmaschine im Internet eingesetzt werden. „Sie werden dann sehen, dass diesen E-Mail meistens mehrfach im Internet besprochen und überprüft wurde. Man erkennt daran, dass es eine Massenmail ist.“

Urheber oft schwer zu finden

Massen-Erpressungsmails zu verschicken sei technisch nicht allzu aufwändig, so Baumgartner. Die Urheber seien aber schwer zu erwischen, da ihre Server regelmäßig übersiedeln: „Man kann also nicht genau sagen, wo es herkommt. Es kann aus dem Ostblock genauso gut kommen wie aus Amerika, Neuseeland oder Südafrika. Es ist ganz unterschiedlich, wo sich Personen finden, die Geld verdienen wollen.“

Wer die Ermittler unterstützen will, kann die Erpressungsmails ausdrucken und zur Polizei bringen. Es wäre auch gut, wenn der Kopfzeilentext ersichtlich ist. Meistens ist er unter den Einstellungen oder Eigenschaften zu finden. Damit lassen sich dann Rückschlüsse auf die Verfasser ziehen. Die wichtigste Botschaft ist aber, keinesfalls Geld zu überweisen.