Die gesamte Hofanlage mit den Photovoltaikpaneelen von oben
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Wirtschaft

Energie-Pionier aus dem Lavanttal

Franz Dorner ist Landwirt in Kamp, hoch über Frantschach-St. Gertraud. Er setzt bei seinem Hendlmastbetrieb auf Hackschnitzel und Photovoltaik und versorgt 350 Haushalte mit Sonnenstrom, dazu plant er einen Windpark und ein Wasserkraftwerk. Jetzt ist Dorner für den Ceres-Award als Energielandwirt des Jahres nominiert.

Der Ceres-Award ist ein Preis für außergewöhnliche landwirtschaftliche Leistungen im deutschsprachigen Raum. Franz Dorner betreibt einen Geflügelbetrieb auf dem Treppauerhof auf 1.300 Meter Seehöhe. Die Ställe werden mit Hackschnitzel auf 34 Grad geheizt, damit es die Kücken warm haben: „Wir produzieren unten wertvolles Geflügelfleisch mit der Pro-Planet-Produktion, das ist das höchste Tierwohl, das es in ganz Europa gibt. Und die Dachflächen nützen wir zum Produzieren von Energie“, sagt der Energielandwirt Franz Dorner.

Franz Dorner kontrolliert den Verbrauch mit einem Messgerät
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Dorner hat Produktion und Verbrauch im Blick

8.000 Quadratmeter Fläche umfasst die Anlage, die für den Hof, der höchste Umweltstandards erfüllt, und 350 weitere Haushalte Sonnenstrom erzeugt. Als gelernter Mechaniker und landwirtschaftlicher Meister brachte sich Dorner in Sachen Energie viel selbst bei: „Ich habe mich da sehr hinein gesteigert und eingelesen und immer wieder was Neues probiert. Durch die Praxis habe ich gelernt. Bei der Hühnerproduktion ist durch die Importe ein starker Druck entstanden. Da ist es enorm wichtig, dass wir auf mehreren Standbeinen stehen.“

Der Kückenstall wird mit Hackschnitzel ausgestreut
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Der Kückenstall

Kampf um Windpark

Seit neun Jahren kämpft Dorner auch für einen Windpark auf dem Bärofen. Knapp daneben, auf steirischer Seite, stehen schon Windräder. Trotz viel Gegenwind seien nun alle Gutachten positiv, in zwei bis drei Jahren soll es so weit sein: „Sonne und Wind schicken uns keine Rechnung. Wir sehen den Klimawandel und das ist eine natürliche Energie. Das gibt die Kraft, dass man sagt, so was lässt man nicht fallen, das ist enkeltauglich.“

Beim Award unter den letzten drei

Stolz ist Dorner auf die Nominierung für den Ceres-Preis als Energielandwirt des Jahres im deutschsprachigen Raum. Unter 240 Bewerbern ist er unter den letzten drei, die Entscheidung fällt im Oktober.: „Wir haben 9,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt und der Umwelt 6,5 Millionen Tonnen Co2 erspart. Das ist ja nicht nichts und vor allem mit Sonnenenergie, wo es weder Lärm noch Staub gibt.“

Die Ideen gehen ihm nicht aus, etwa für einen zweiten großen Pufferspeicher. Auch die Photovoltaik-Flächen sind noch nicht ausgeschöpft. Es gebe noch Kapazität für 150 bis 200 Haushalte, sagte Dorner.