Kühe beim Fressen im Rinderstall
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Politik

Grüne fordern Stopp von Tiertransporten

Die Grünen haben am Mittwoch einmal mehr einen Stopp von Tiertransporten bei extremen Temperaturen gefordert. Bei einer Pressekonferenz informierten die Grünen auch über den Stand des Tierschutzvolksbegehrens.

Tiertransporte quer durch Europa, zum Teil bis nach Asien mit tausenden leidenden Tieren und das alles bei extremen Sommertemperaturen. All das sei Realität auf unseren Straßen. Dabei gehe es nicht um Sinnhaftigkeit der Transporte, sondern um reinen Profit, so Sebastian Bohrn Mena, der Initiator des Tierschutzvolksbegehrens: „Tiere sind eine Verschubmasse geworden. Es geht nur noch darum, wo kann man am günstigsten schlachten.“ Es werde nicht gefragt, ob man das stressfreier auf dem eigenen Hof machen könnte von einem mobilen Schlachter, so Mena. Es gehe um subventionierte Großschlachtbetriebe, die Auslastung brauchen.

Tiere halten Hitze nicht aus

Auch aus Kärnten werden jährlich tausende Tiere exportiert. Dabei würden Zuchttiere in Gegenden wie etwa nach Usbekistan oder Kasachstan verfrachtet, die ihren Lebensbedingungen in keiner Weise entsprechen, so Tierarzt und Tierschutzexperte Alexander Rabitsch. Diese Praxis sei völlig sinnlos und habe immer nur das Ziel der Schlachtung: „Zuchttiere in Gegenden zu verbringen, in denen eine Zucht nicht möglich ist, weil das Niedertemperaturrinder sind. Schwarzbunte Hochleistungsrinder haben in den Steppen Kasachstan nichts verloren.“

Bei 25 Grad haben diese Tiere Stress und dort habe es 40 Grad. Außerdem werden die Kühe trächtig transportiert, kalben dort und das Kalb werde gemästet, so Rabitsch. Die Kuh wird geschlachtet. Aus diesem System müsse man raus.

Aktive Einbindung der Bauern

Tierschutz müsse alle einbinden, so Olga Voglauer, die Landessprecherin der Grünen. Mit dem Tierschutzvolksbegehren sei es auch gelungen, erstmals die Landwirtschaft aktiv einzubinden. Denn Tierwohl habe ein großes Potenzial für die Landwirtschaft. Sie habe selbst einen kleinen Betrieb mit 15 Kühen, sie lebe vom Milcherwerb. Das funktioniere, weil es den Tieren gut gehe und man mit den Kunden im Gespräch sei und die Türen immer offen seien.

Das Tierschutzvolksbegehren kann in jeder Gemeinde unterzeichnet werden. Es ist auf drei Jahre angesetzt. Jeder Unterschrift gilt schon jetzt für die Eintragungswoche. 100.000 Unterschriften sind nötig, damit das Volksbegehren im Herbst 2021 im Parlament behandelt wird.