Politik

BZÖ für Identitären-Chef als Spitzenkandidat

Das BZÖ Kärnten wollte den Chef der Identitären, Martin Sellner, als Spitzenkandidaten. Sellner lehnte ab, unterstützt die Partei aber, heißt es in einem Bericht des „Kurier“.

Man habe sich getroffen und festgestellt, dass man in sehr vielen Bereichen ähnlich denke, sagte BZÖ-Generalsekretär Karl Heinz Klement gegenüber dem Kurier. Sellner schließt eine Kandidatur laut dem Bericht zwar nicht prinzipiell aus, derzeit passe es aber nicht. Er sagte, zuerst möchte er, dass sein Name reingewaschen werde und die Ermittlungen abgeschlossen sind.

Im Gegensatz zur FPÖ habe das BZÖ Kärnten schließlich auch die Ermittlungen gegen seine Person kritisch kommentiert. In einem Video wirbt Sellner dafür, eine Unterstützungserklärung für die Partei abzugeben. Gegen Sellner wird wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung ermittelt, weil er eine Spende vom Christchurch Attentäter erhalten hat.

Wiener BZÖ gab Auflösung bekannt

Während sich das BZÖ Kärnten für die Nationalratswahl in Stellung bringen will, hat sich das Wiener BZÖ nach rund eineinhalb Jahrzehnten gewissermaßen selbst abgeschafft. Der Vorstand habe am Donnerstag einstimmig die sofortige Auflösung beschlossen und „alle behördlichen Löschungen“ beantragt, informierte Landesobmann Dietmar Schwingenschrot die APA.

Die Landesgruppe entstand bereits kurz nach der Gründung des Bundes-BZÖ unter Jörg Haider, der das Bündnis Zukunft Österreich 2005 nach der Abspaltung von der FPÖ ins Leben gerufen hatte. Allerdings konnte man – anders als auf Bundesebene – in der Bundeshauptstadt nie wirklich Erfolge einfahren. Bei den Landtagswahlen 2005 und 2010 verfehlte das BZÖ den Einzug in das Rathaus jedes Mal deutlich. Beim Urnengang 2015 wurde auf ein Wien-weites Antreten bereits verzichtet.