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Umwelt

Blühender Ragweed als Asthmaauslöser

Die Ragweed-Bestände in Österreich nehmen weiter zu. Die invasive, aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze firmiert auch unter den Namen Ambrosia oder Traubenkraut und kann vor allem für Pollenallergiker zum Problem werden und Asthmaanfälle auslösen.

Im Burgenland will man Grundbesitzer gesetzlich dazu verpflichten, Ragweed-Bestände selbst zu vernichten. In Kärnten ist das kein Thema. Aber auch hierzulande beginnen Pollenallergiker das Ragweed langsam zu spüren. Mit Ende Juli fängt die Blütezeit der Pflanze an. Damit steigt auch die Gefahr für Allergiker, denn der Blütenstaub kann Asthmaanfälle auslösen.

Ambrosia Pflanze
R. K. Eberwein

Kärntner Bestände viel niedriger als im Burgenland

In Kärnten nehmen die Ragweed-Bestände zwar zu, sind aber nicht mit jenen im Burgenland zu vergleichen, wo sie um ein zehnfaches höher liegen, so Bernhard Gutleb von der Naturschutzabteilung des Landes. Auf die dortige gesetzliche Maßnahme angesprochen, sagt Gutleb: „Für die Bevölkerung ist das sicher eine sehr wichtige Maßnahme, weil es Probleme mit dem Pollen dieses hochallergenen Krauts gibt.“

Keine Konkurrenz für heimische Pflanzen

In Kärnten seien von Seiten des Naturschutzes keine ähnlichen Maßnahmen dazu geplant: „Die Aufgabe des Naturschutzes ist der Schutz und die Förderung heimischer Pflanzen, Tiere und Lebensräume. Der Ragweed ist nicht Teil davon, aber immerhin für die heimische Pflanzenwelt kein Problem.“

Geholfen wird mit Fachwissen zur richtigen Bekämpfung. „Man muss den Ragweed vor der Blüte mähen, weil die Pollen ein großes Problem darstellen. Der Wind kann ihn von Slowenien oder Ungarn herbeiwehen. Vor allem nachts, wenn der Wind abebbt, sinken diese Pollen nieder und plötzlich gibt es um Mitternacht ein Pollenmaximum“.

„Ragweed-Finder“ zeigt Verbreitungsgebiet an

Pollenallergiker sollten über solche Dinge und auch über das Vorkommen der Pflanzen Bescheid wissen, so Gutleb. Ein „Ragweedfinder“ der medizinischen Universität Wien im Internet gibt Betroffenen zusätzlich Aufschluss über das Verbreitungsgebiet der Pflanze.

Studien würden belegen, dass im Bereich zwischen den Karawanken und Villach durch den Wind ein hohes Aufkommen an Ambrosia registriert wurde, sagt Roland K. Eberwein vom Kärntner Botanikzentrum.

Es komme sehr wohl immer wieder zu Problemen mit Ragweed. Die Pflanze sei 40 Jahre lang keimfähig und trage tausende Früchte. Sie komme in vielen Hausgärten vor, ohne dass die Besitzer wüssten, dass es sich darum handle. Die Ambrosia sei hochallergen und blühe mitunter bis Oktober. Für Allergiker bedeute dies eine verlängerte Saison.

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