Zelte und Wohnwägen am Campingplatz Klagenfurt
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Chronik

Raser am Campingplatz: „Amokfahrt“

Ein unbekannter Täter hat mit einem Auto in Klagenfurt zahlreiche Menschen gefährdet: Er fuhr beim Metnitzstrand auf Campinggäste los und nahm einen Urlauber aus Deutschland auf die Motorhaube. Der Mann wurde leicht verletzt. Die Fahndung verlief bisher ohne Erfolg. Ein Urlauber spricht von einer „Amokfahrt“.

Der Vorfall ereignete sich gegen 21.35 Uhr. Der Unbekannte fuhr auf dem Campingplatz mit weit überhöhter Geschwindigkeit und gefährdete zahlreiche Personen. Laut Augenzeugen soll der Unbekannte mit seinem Pkw mit rund 70 Kilometern pro Stunde zwischen den Campingwägen unterwegs gewesen sein. Einige Campinggäste versuchten, den Lenker daran zu hindern, und stellten sich ihm in den Weg.

Polizeiauto am Campingplatz
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Vater von Opfer spricht von „Amokfahrt“

Der Sohn des deutschen Urlaubers Helmut van Heeck wurde schließlich auch vom Raser angefahren. Er schilderte gegenüber dem ORF die Situation als ‚bedrohlich‘, vergleichbar mit einer „Amokfahrt“: „Ich habe mich dazu entschlossen, Bescheid zu sagen, dass er zu schnell unterwegs ist. Ohne Rücksicht zu nehmen fuhr er um mich herum. Er hat meinen Sohn bewusst umgefahren und hat nicht gebremst. Er wurde am linken Knie getroffen.“

Holländer auf Motorhaube geschleudert

Der 25-Jährige wurde dabei auf die Motorhaube geschleudert und fiel schließlich seitlich vom Auto. Er erlitt leichte Verletzungen. Die Rettung brachte ihn ins Klinikum Klagenfurt. Zwei weitere Personen konnten noch rechtzeitig vor dem Fahrzeug zurückweichen. Als der Pkw-Lenker das Areal verließ reagierten die Mitarbeiter des Campingplatzes sofort. Sie ließen den Schranken herunter, um zu verhindern, dass er wieder zurück fahren konnte, und verständigten die Polizei.

Vermutlich Gäste des Campingplatzes involviert

Die Beamten entdeckten das abgestellte Fahrzeug mit slowenischem Kennzeichen dann am Parkplatz des Strandbades. Vom Lenker, der geflüchtet war, fehlte zwar jede Spur, aber die Identität jener Gruppe, die mit dem Fahrzeug in Verbindung gebracht werden könnte, ist bekannt: Es handelt sich ebenfalls um Gäste des Campingplatzes.

Geschäftsführer Thomas Freund: „Wir haben von der Gruppe sämtliche Daten, weil wir sind ja dem Meldewesen verpflichtet. Deshalb waren wir gut in der Lage, Auskunft zu geben, aus welchen Mitgliedern die Gruppe besteht.“

Tatfahrzeug polizeilich versperrt

Das Auto gehört einem slowenischen Unternehmen – die Polizei klärt gerade, wer mit dem Fahrzeug gefahren sein könnte. Auch Augenzeugen des Vorfalls wurden am Montag befragt. Das Auto wurde in der Zwischenzeit von der Polizei mit einer Radklammer versperrt.