Windrad
ORF
ORF
Chronik

Widerstand gegen Windräder in Gnesau

In der Gemeinde Gnesau sollen 20 Windräder gebaut werden. Erste Verträge mit Grundbesitzern gibt es bereits. Doch der Widerstand in der Gemeinde ist groß. Am Montag muss der Gemeinderat über die notwendigen Widmungen abstimmen.

Insgesamt geht es um zwei Windparkanlagen. Sie sollen mitten in den Gurktaler Alpen in rund 1.900 Meter Seehöhe entstehen. Das sehen die Pläne des Betreibers, der Firma Ecowind, vor. Im Ort Lichteben, dem höchstgelegenen Punkt der Gemeinde Gnesau, sollen fünf Windräder gebaut werden, wenige Kilometer entfernt, auf dem Bergrücken der Schön, sind 15 Anlagen geplant. In der Gemeinde regt sich Widerstand. „Es passt einfach nicht in unsere Landschaft“, so der Bürgermeister von Gnesau, Erich Stampfer (ÖVP).

Betreiber: Windräder seien „ganz versteckt“

Franz Dorner, er führt für die Betreiber die Verhandlungsgespräche mit den Landwirten, sieht das nicht so. „Das ist ein verstecktes Gebiet“, sagte Dorner, niemanden würden die Windräder stören. Außerdem würden die Anlagen ein große Wertschöpfung bringen, so Dorner im ORF-Interview.

Die Gemeinde Gnesau will jetzt das örtliche Entwicklungskonzept ändern, damit keine Windräder gebaut werden dürfen. Die SPÖ-nahe Liste „Miteinander für Gnesau“ wird am Montagabend in der Gemeinderatssitzung einen solchen Antrag auf die Tagesordnung setzen lassen. Auch für den Bürgermeister sei dies die einzige Möglichkeit, die Windräder zu verhindern.

FPÖ: Energiemasterplan ändern

Von der FPÖ hieß es am Montag in einer Aussendung, auf Antrag der Freiheitlichen habe der Gemeinderat von Gnesau bereits im Februar mit Mehrheit – gegen Stimmen der ÖVP – eine Resolution gegen Windräder beschlossen. Darin sei die Landesregierung aufgefordert worden, die Windkraftstandorte-Verordnung so zu ändern, dass die Nockberge und im Speziellen das Gemeindegebiet von Gnesau als Aufstellungsort für Windräder ausgeschlossen sind.

FPÖ-Landesparteichef, Klubobmann Gernot Darmann forderte die Landesregierung in der Aussendung auf, den bestehenden Energiemasterplan, der bis 2025 50 Windräder in Kärnten vorsehe, zu korrigieren. Es müsse klar gestellt werden, dass es auf Kärntens Bergen keine Windräder geben werde, sagte Darmann, sonst „werden Investoren immer neue Versuche starten“.