Beschädigter Betonsocke der Mautanlage
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Chronik

Streit um zerstörte Mautanlage

Im Jänner hat ein Lkw-Lenker die Mautstelle auf der Gerlitzenstraße gerammt und völlig zerstört. Es folgte ein Streit mit zwei Versicherungen. Die Gemeinde erlitt einen Mautverlust von bisher 50.000 Euro und ließ die Anlage provisorisch vorerst auf eigene Kosten reparieren.

Der Lkw aus der Ukraine bretterte über die schneebedeckte Bergstraße durch die automatische Mautstation von Treffen auf die Gerlitzen. Zu diesem Zeitpunkt war sie gerade erst repariert worden, weil sie zuvor schon von einem Bus beschädigt worden war.

Überwachungsvideo zeigt Irrfahrt des ukrainischen Lkw-Zugs
Gemeinde Treffen
Das Navi führte den Lkw-Zug auf die damals schneebedeckte, einspurige Gerlitzenstraße

Ohne Mautanlage freie Auffahrt

Acht Euro kostet die Maut für Lkws, 30 pro Bus. Dieser Tarif konnte wegen der defekten Anlage monatelang nicht kassiert werden, der Schaden beträgt rund 50.000 Euro durch den Verdienstentgang. Die alte Mautanlage war aber ohnehin in die Jahre gekommen und mit dem Geld von den Versicherungen des Busses und des Lkws wollte man eine neue Anlage bauen und teilweise damit finanzieren. Doch es sind die Anwälte am Zug und die Zeit vergeht.

Karl Heinz Windisch von der Straßenmeisterei sammelt die Teile der Anlage ein
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Die zerstörten Teile der Anlage im Februar

In zwei Jahren folgt Neubau

Deswegen wurde jetzt die alte Anlage doch noch repariert, sagte Klaus Glanznig, Bürgermeister von Treffen am Ossiacher See (SPÖ): „Bei beiden Schadensfällen reden wir in Summe von 100.000 Euro, rund die Hälfte davon ist der Mautentgang. Die Schrankenanlage funktioniert jetzt wieder.“ Man wollte sich eigentlich eine Zwischenlösung ersparen und mit der Abschlagszahlung eine neue bauen, so Glanznig. Denn für diese Anlage werde es in zwei Jahren keine Ersatzteile mehr geben.

Gerlitzenstraße mit Maut im Winter
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Auf dieser Straße wendete der Lkw-Zug auch noch

Ohne Reparatur gäbe es keine Einnahmen, die für die Erhaltung der Bergstraße notwendig sind, aber in zwei Jahren muss eine neue gebaut werden. Das kostet nochmals 100.000 Euro. Die Maut wie in alter Zeit händisch zu kassieren ist laut Glanznig verworfen worden. Man hätte mehrere Personen einsetzen müssen, aber die würden wiederum in der Gemeinde fehlen. Was das Versicherungsverfahren erschwert ist die Tatsache, dass zwei Fahrzeuge binnen zwei Wochen die Anlage beschädigten. Die beiden Versicherungen schieben einander einen Teil der Schuld zu.