schwarzweiße Katze
ORF/Georg Hummer
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Tiere

Fellwechsel für Haustiere anstrengend

Zweimal im Jahr durchlaufen Haustiere einen Fellwechsel, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Dieser Prozess ist nicht nur für Tierbesitzer eine haarige Angelegenheit, sondern auch für die Tiere selbst eine anstrengende Zeit.

Manche Tiere wechseln ihre Haare oder ihr Federkleid einmal im Jahr, manche zweimal, der Biber sogar dreimal. Dass die Tiere ins Frühlings- bzw. ins Winterkleid wechseln habe mit den Jahreszeiten und den entsprechenden Anforderungen zu tun. Hormone der Zirbeldrüse und das Tageslichthormon Melatonin steuern diese natürlichen Vorgänge. Dadurch werde der Stoffwechsel reguliert, Haare werden abgestoßen oder im Herbst wieder verstärkt gebildet, erklärt Tierarzt Volker Moser.

Der Fellwechsel beginnt bereits im Jänner oder Februar und dauert einige Woche, bis er abgeschlossen ist. Wenn es aber etwa zu Kältewellen kommt, dann kann es auch länger dauern.

Jack Russell Terrier Pudel Hunde
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Während bei Jack Russell der Fellwechsel deutlich merkbar ist läuft er zum Beispiel bei Pudeln anders ab

Fellwechsel auch von Rasse abhängig

Wie intensiv der Fellwechsel ist, hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel vom Alter des Tieres, wo die Stoffwechselverlangsamung eine Rolle spielt oder von der Art der Haltung. Auch die Rasse sei entscheidend, erklärt Moser: „Manche Rassen, die im Moment auch sehr populär sind und auch deren Kreuzungen, alle die so ein feines Fell haben, wie der Pudel zum Beispiel oder Shih Tzu, Malteser, die neigen dazu, sehr feines Haar zu haben. Hier ist der Unterschied zwischen Deckhaar und Unterwolle nicht so groß. Die wechseln nicht in der gleichen Art und Weise oder kaum dann wieder das Fell.“

Zwei Hunde
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Hunde und Fellwechsel

Mehr als nur eine Herausforderung für Besitzer

Der Fellwechsel ist nicht nur für die Besitzer anstrengend, sondern auch für die Haustiere, „denn es müssen hier Nährstoffe bereitgestellt werden, es müssen spezielle Proteine, Eiweiße, Keratin gebildet werden. Diese Stoffwechselleistung ist also schon eine beträchtliche und bedingt oft die Notwendigkeit einer stärkeren Versorgung mit Kuren, dass hier das Fellkleid wieder gut nachwächst und auch die Hautgesundheit keine Schwächung erfährt“, so Moser.

Öle im Futter als Unterstützung

Unterstützen kann man die Tiere in dieser Zeit zum Beispiel, indem man bestimmte Öle zum Futter gibt, wie etwa „Leinöl, Leinpresskuchen, Leindotteröl, Distelöl. Bei den Fischölen muss man auf die Qualität achten. Auch helfen können Vitaminkuren, die man in Tabletten oder Pulverform auch in Kräutermischungen findet“, erklärt Moser.

Drei Katzen werden im Käfig gefüttert
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Öle ins Futter untermischen

Haare und Federn geben Aufschluss über Innenleben

In der Zeit des Fellwechsels können Tiere allerdings anfälliger für Krankheiten sein, wie etwa für Hauterkrankungen oder Allergien und Ekzeme. Tiere sind in dieser Zeit auch für Zecken und Flöhe anfälliger.

Die Haare oder Federn, die abfallen, können auch Aufschluss über den Gesundheitszustand eines Tieres geben. Es gibt viele neuartige Analyseverfahren. Daten von Fütterung, Medikamente, Laborwerte oder Haaranalysen werden zusammengeführt und zeigen toxische Belastungen oder Nährstoffmangel. Man könne damit individuelle Haustierprofile erstellen, so Moser.

Schur nicht immer von Vorteil

Die Fellpflege ist in dieser Zeit sehr wichtig. Einige Tiere werden vor dem Sommer auch geschoren. Für hitzeempfindliche Tiere ist es manchmal medizinisch notwendig, aber auf der anderen Seite birgt es auch wieder Gefahren, so Moser. „Die Thermoregulation ist natürlich nicht einseitig, sondern das Fell kann ja schützen auch vor einer übermäßigen Sonnenbestrahlung schützen. Denken Sie zum Beispiel an den Menschen in heißen Ländern, der sich nicht nur kühlt, sondern sich vor der starken Hitzeeinwirkung durch mehrlagige Kleidung schützt. Diese Möglichkeit nimmt man dann auch dem Haustier.“ Es kann also auch bei Tieren zu Reizungen und Sonnenbränden kommen.