Backen im Hobby-Kochclub Lavanttal
ORF/Martin Furian
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Lifestyle

Hobbyköchinnen mit eigenem Klub

In St. Georgen im Lavanttal (Bezirk Wolfsberg) gibt es einen Hobby-Kochklub. Dort wird immer wieder gemeinsam gekocht und Neues ausprobiert. Vor Ostern steht das Backen auf dem Programm, das auch in Kursen weitergegeben wird.

Die Idee, einen eigenen Club zu gründen, entstand einst beim Sterzfest, für das immer neue Rezepte gesucht wurden, sagte Hildegard Wiery: „Ich brauchte ein paar Damen, die das verköstigen, damit wir den Leuten die besten Sterzrezepte anbieten konnten.“ Seither treffen einander die Mitglieder regelmäßig, um gemeinsam aufzukochen.

„Wir treffen uns von Oktober bis vor Ostern einmal im Monat und da wird ein ganzes Menü gekocht: Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise, Torten. Zu Weihnachten werden meistens 15, 16 Sorten Kekse gebacken. Wir backen alle zusammen, dann kann jeder welche mitnehmen und braucht zu Hause auch nichts backen.“ Helfende Hände seien jederzeit willkommen, sagte Wiery.

Neue Rezeptideen fließen in Kochbücher ein

Sie selbst gilt als sehr experimentierfreudig bei der Auswahl ihrer Gerichte und versucht auch in ihre Kochbücher immer neue Rezepturen einfließen zu lassen. „Ich probiere die Rezepte zuhause einmal aus – ganz verschiedene, ob das jetzt Fleisch ist, neue Tortenarten oder das Schmoren. Dann gehe ich in den Kochklub und wir kochen sie gemeinsam nach. Was bei meinen Damen dann am besten ankommt nehme ich das für das Kochbuch.“

Sauerteigherstellung wird Schritt für Schritt erklärt

In der ehemaligen Buschenschenke „Mosthof“, hoch über dem Ort St. Georgen, bekamen Interessierte an einem Wochenende Mitte März gezeigt, wie Brot und Reindling gebacken werden. „Das ist das erste Mal seit längerer Zeit, dass wir das machen. Wir dachten wir stellen jenen, die das nicht können, eine Kursleiterin zur Seite, die ihnen die wichtigsten Handgriffe zeigt“, so Wiery.

Backen im Hobby-Kochclub Lavanttal
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Silvia Schilcher ist eine der Seminarbäuerinnen, die sie unterstützt. Unter ihrer Anleitung wurden zwei verschiedene Arten von Brot mit Sauerteig zubereitet und – als Vorbereitung für Ostern – ein echter Kärntner Reindling. „Im Wesentlichen wiegen die Teilnehmer die Zutaten für das Brot selber ab und lernen, wie so ein Teig ausschaut, wie man mit Sauerteig arbeitet und worauf es ankommt, damit man ein gutes, schmackhaftes Brot bekommt“, so die Expertin.

Arbeitsgeräte für Backen Hobby-Kochclub Lavanttal
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Regionale Zutaten im Mittelpunkt

Sie hat als Bäuerin schon unzählige Teige angerührt und geknetet. Ihrer Erfahrung nach könne ein richtig gutes Brot auch mit wenigen, regionalen Zutaten zubereitet werden: „Ich habe Mehl, Gewürze, Wasser. Mehr brauche ich nicht, da der Sauerteig ja auch aus Mehl und Wasser besteht.“ Diese simple Mischung mache es dennoch saftig und haltbar zugleich.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Wochenend 16.3.2024

Vorkenntnisse seien bei den Kursen von Vorteil, aber auch Anfänger können mitmachen und Grundkenntnisse erwerben: „Alles wird von der Pike auf gemacht. Sie lernen, dass man beim Backen Wärme, reichlich Flüssigkeit und vor allem Zeit braucht, um den Teig ordentlich gehen zu lassen.“ Dreieinhalb Stunden dauert es im Schnitt, bis das ofenfrische Brot fertig ist. Silvia Schilcher sagte, der Fokus der Seminarbäuerinnen liege auf Regionalität und Saisonalität. Es gehe ihnen darum, den Konsumenten darüber zu informieren, mit welch wertvollen Lebensmitteln in Österreich gearbeitet werden könne.