Gelbgrüner Python
ORF/Joe Kohlhofer
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Tiere

Villacher züchtet und verkauft Pythons

Hinter dem Firmennamen Carinthian Blood steckt der Villacher Manuel Bacher. Der 39-Jährige hat eine große Liebe und Leidenschaft zu Schlangen. Seit fünf Jahren züchtet und verkauft er vor allem grüne und neongelbe Baumpythons. Viermal im Jahr ist er auch bei speziellen Messen. Die Tiere sind sehr gefragt und auch entsprechend teuer.

„Angefangen habe ich schon vor ca. 20 Jahren damit. In meiner Lehrzeit habe ich mir den ersten Königspython gekauft, dann andere Schlangenarten. Dann habe ich den Reptilienzoo Nockalm kennengelernt, er hat mich ein bisschen unter seine Fittiche genommen. Da habe ich viel gelernt und dann ist die Reise schon losgegangen, ich habe meinen eigenen Bestand aufgebaut.“

Der wechsle auch ständig, so Bacher. Nicht alle Tiere seien Zuchttiere, er habe derzeit 33 Baumpythons: „Ausgewachsene Tiere können sehr variieren zwischen 1,40 und zwei Metern. Ein normaler ausgewachsener Baumpython erreicht in der Regel so 1,50 bis 1,60 Meter.“ Sie werden bei guter Pflege bis zu 25 Jahre alt.

Villacher Schlangenzüchter

Wissen für Haltung Voraussetzung

Um gute Pflege bieten zu können, muss man auch viel wissen: „Man muss auf jeden Fall einmal das Klima, in dem sie wohnt, nachahmen, weil sie Tropenbewohner sind. Das heißt, sie brauchen es sehr feucht, was oft nicht so optimal ist, weil unter feuchten Bedingungen viele Pilze und Bakterien wachsen. Deswegen muss man einen guten Mittelwert finden zwischen nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht. Es ist eine kleine Wissenschaft an sich“, sagte Bacher.

Bacher gibt auch Tipps und Tricks für Schlangenhalter: „Immer informieren über die Größe des Tieres, welche Endgröße kriegt das Tier. Bin ich in der Lage, das Tier in meinen Räumlichkeiten unterzubringen, weil es ja sehr viele Arten gibt, die groß werden. Dann gibt es auch den Kostenfaktor, will ich das investieren. Das Tier begleitet einen dann 20 Jahre bei guter Pflege.“

„Schlangen erkennen ihre Pfleger“

Im Laufe der Jahre sei er draufgekommen, dass die Tiere die Pfleger zumindest sicher erkennen, so der Schlangenexperte. Der Besuch von Redakteur Joe Kohlhofer im Terrarium blieb nicht unentdeckt: „Wahrscheinlich liegt es daran, dass es andere Schritte sind, die sie nicht kennen. Dann werden auch die nachtaktiven Schlangen gleich munter und schauen, einmal, was da passiert. Es ist nicht so, dass das die Tiere nicht interessiert an ihrer Umwelt.“

Die meisten Schlangen, die er halte, seien nachtaktiv: „Das heißt, es ist am Tag nicht viel Bewegung und dann bei der Dämmerung gehen sie auf Futtersuche. Sie lassen sich vom Ast runterhängen und warten im Endeffekt, bis da irgendwo was vorbeifliegt oder was vorbeihüpft, was sie dann schnappen. Was dann im Endeffekt ich bin mit der Maus.“

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Terrarien
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Grüner Python
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Manuel Bacher mit gelbem Python
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Manuel Bacher mit gelbem Python
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Schlange in Terrarium
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Terrarien
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Gelber Python
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Gelbgrüner Python
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„Schlangen reine Schautiere“

Spielen könne man mit Schlangen nicht. „Eine Schlange sollte eigentlich ein reines Schautier sein. Das braucht die Klimabedingungen, in denen sie lebt. Da sollte man sie nicht stören und einfach beobachten. Klar, wenn es jetzt einmal ein Problem gibt oder man muss das Terrarium putzen, man sieht, es sind Häutungsreste drin, dann holt man die Schlange heraus. Aber sie kommt danach ja wieder hinein.“ Wie man es öfter sehen kann, dass jemand mit einer Schlange auf der Couch kuschelt, das gebe es bei ihm auf keinen Fall, so Bacher.

Tiere werden in alle Welt verschickt

Manuel Bacher züchtet Schlagen für den Verkauf und verschickte sie. Allerdings achtet er genau darauf, wie sie in die Welt verschickt werden: „Nicht im Hochsommer und nicht im Winter, weil da die Temperaturen in der Box ziemlich ungut werden können. Auch, wenn es ein Tiertransport ist, weiß man ja nicht, gibt es irgendwo einmal eine Panne und liegt das Tier dann herum." Man müsse das Tier immer vor Überhitzung und Unterkühlung schützen. Man muss es dementsprechend einpacken und wirklich nicht mit irgendeinem Versand verschicken, weil das für das Tier untragbar ist. Wenn das Tier irgendwo herumsteht muss man sich dessen immer bewusst sein, dass man das Leben von dem Tier auf dem Gewissen hat.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Nachmittag; 24.2.2024

Es gebe eigene lizenzierte Tiertransporte, die sind dafür zuständig: „Da wird auf die Kisten genau daufgeschrieben, was für ein Tierart drin ist, was im Notfall zu tun ist. Da stehen Notfalltelefonnummern drauf, die E-Mails stehen drauf vom Absender und vom Empfänger. Es kann in der Regel nichts passieren, weil wenn irgendetwas sein sollte, dann wird sofort einer von den zwei kontaktiert und dann muss man handeln.“

Große Reptilienmesse in Italien

Er sei schon lange im Geschäft, so Bacher, daher sei er schon bekannt, es gebe viele Anfragen: „Deswegen brauchen wir nicht so viel Arbeit machen mit dem Verkaufen, aber wir fahren auch viermal im Jahr nach Italien auf Fachmessen, stellen dort die Tiere aus. Vor den Messen werden die Tiere vom Tierarzt kontrolliert auf Transportfähigkeit, wir kriegen ein Papier für die Grenze und es werden Tierlisten geführt. Sollte irgendwas sein, ist das zum Vorlegen und da haben wir dann auch kein Problem.“ In Italien sei das bei den Messen relativ locker: „In Verona zum Beispiel gibt es eine der größten Messen. Das sind drei Hallen und da sind hunderte Händler und Züchter, die ihre Sachen anbieten, ihre Produkte vorstellen.“

Wer Angst hat soll zuerst beobachten

Viele Menschen haben Angst vor Schlagen. Bacher rät, wenn man jemandem die Angst nehmen wolle, solle man ihm auf keinen Fall einfach eine Schlange in die Hand drücken. Man solle jemandem die Möglichkeit zum Beobachten geben. Wenn jemand dann drauf komme, dass sie ihm nichts tun und nicht so schlimm seien, würden die meisten die Schlange auch in die Hand nehmen: „Viele, die einen Erstkontakt mit Schlangen haben, die glauben dann immer, eine Schlange ist glitschig, weil sie so glänzt, aber eigentlich sind es komplett trockene, saubere und glatte Tiere.“

Giftig sind die Schlangen von Manuel Bacher nicht, aber auch Pythons können zubeißen. Die Haltung von Giftschlangen in Österreich ist Privaten ohnehin verboten.