Schüler HTL Villach
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Politik

Buhlen um Wähler im Internet

Die sozialen Medien werden im Wahlkampf immer wichtiger. Auf Tik Tok, Instagram und Facebook kämpfen die Landtagskandidaten um Wählerstimmen und nehmen dafür auch Geld in die Hand. Bis zu einem Drittel des Budgets wenden die Parteien , nach eigenen Angaben, für ihre Internet-Auftritte auf.

Es sind die jungen Wähler, die die Parteien erreichen wollen und das funktioniert mittlerweile nur im Internet. Der ORF-Kärnten war in der 4. Informatikklasse der HTL Villach zu Besuch. Die junge Wählerschaft wäre eigentlich nur einen Klick entfernt.

Social Media im Wahlkampf

Im Internet sind die Wähler nur einen Klick entfernt

Social Media für fast zwei Drittel der Informationen

Laut einer aktuellen Studie verwenden 62 Prozent der Jugendlichen in Österreich soziale Netzwerke, um sich über tagesaktuelle Themen zu informieren. Doch für die Parteien gibt es Luft nach oben, sagt Benjamin Terbul (17 Jahre) aus Himmelberg: „Ich persönlich merke nicht wirklich etwas. Ich habe in den letzten zwei Wochen eine Werbung gesehen. Wenn ich mich nicht speziell dafür interessiere, bekomme ich keine Vorschläge.“

Sendungshinweis:

Kärnten Heute, 8.2.2023

Metehan Ates (17 Jahre) aus Hermagor differenziert: „Manche Parteien machen es ganz gut, mit Jugendsprache und so weiter, die können sich gut mit uns unterhalten. Manche machen aber eher weniger Werbung, was nicht gut für sie ist.“

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Schüler der HTL Villach
Social Media SPÖ
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Social Media SPÖ
HTL Villach Schüler Benjamin Terbul
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HTL Villach Schüler Benjamin Terbul
Social Media ÖVP
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HTL Villach Schüler Metehan Ates
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HTL Villach Schüler Metehan Ates
Social Media FPÖ
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Schüler der HTL Villach
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Social Media Team Kärnten
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Social Media Team Kärnten
Social Media Grüne
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Social Media Grüne
Social Media NEOS
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Social Media BfK
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Social Media Vision Österreich
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Social Media Vision Österreich
Social Media KPÖ
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Social Media KPÖ

Social Media: Auftritt ist Marathon

Unterschiedlich sind die Auftritte der Parteien. Dazu die Social Media Expertin Delphine Rotheneder, die Schulungen anbietet, selbst Videos macht aber auch einzelne Kanäle betreut: „Man merkt ganz genau, wer sich schon länger mit dem Thema auseinandersetzt und wer das nachhaltig verfolgt.“

Man bemerke aber auch, wenn eine Partei sich erst kurzfristig dazu entschlossen hat, auf dieses Pferd setzen, sagte Rotheneder: „Das ist nie der richtige Weg, weil Social Media – Facebook oder Tik Tok – eher ein Marathon sind, als ein Sprint.“

Delphine Rotheneder
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Social Media Expertin Delphine Rotheneder

Inszenierungen werden rasch entlarvt

Die User seien mittlerweile skeptisch, nicht alles, was ins Netz gestellt wird, glauben sie sie, nicht alles, wollen sie sehen. Rotheneder: „Wenn man merkt, dass sich zwei zum Beispiel ein Gespräch genau ausgemacht haben, dann ist das Inhalt, der heute nicht mehr funktioniert, weil man die Werbung dahinter erkennt und merkt, dass das inszeniert ist.“

Was echt ist und was nicht, das lernen auch die HTL-Schüler im Unterricht. Von Politikverdrossenheit merkt der Professor Hubert Sobe, Lehrer für Geschichte und politische Bildung, nichts. Er sagte, verwunderlich sei, dass die Schüler mit dem Termin für die Landtagswahl, der aus heutiger Sicht in vier Wochen stattfindet, nicht interessieren. Sobe: „Da heißt es dann, Herr Professor, da sind ja noch vier Wochen Zeit. Nachdem die Schüler vorwiegend die sozialen Medien nützen, interessiert es sie einen oder zwei Tage vorher.“

Hubert Sobe HTL Villach
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Professor Hubert Sobe

Entscheidung in letzter Sekunde

Sobe sagte, er könne sich vorstellen, dass sich einige junge Leute erst auf dem Weg zur Wahlkabine auf Tik Tok oder Instagram über die Wahlprogramme informieren. Den Parteien dürfte also für ihre weiteren Internet-Auftritte noch ein bisschen Zeit bleiben.