Auch in Obervellach möchten vermehrt Frauen an die Politik. Mit 20 Eigenschaftswörtern im Wahlprogramm treten 20 Frauen in Obervellach an, um die Gemeinde-Politik weiblicher zu machen.
Wahlen: Mehr Frauen als Kandidaten
Generell ist die Politik in den Gemeinden nach wie vor männerdominiert, nur jeder fünfte Gemeinderat ist eine Frau. Das ändern will auch eine rein weibliche Liste in Obervellach.
Erfrischend, echt, effektiv und ehrlich, wollen sie unter anderem sein, um mindestens drei Sitze im 19-köpfigen Gemeinderat zu erreichen. Bisher sitzen dort erst zwei Frauen. Die Frauen sind in der Wirtschaft, im sozialen Bereich oder im kulturellen Bereich. Frauen seien überall in Obervellach arbeiten Frauen in Führungsrollen, nur in der Politik eben nicht, sagte Angelika Staats von der Liste „e20 – Frauen in Obervellach“.
Eine eigene Kandidatin für das Bürgermeisteramt schickt die Frauenliste nicht ins Rennen, zu jung sei dafür die politische Gemeinschaft. Die Liste wolle seriös arbeiten und bei der nächsten Wahl eine Kandidatin stellen.
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal, 11.2.2021
Neun Bürgermeisterinnen in Kärnten
Obervellach ist aber zumindest eine von neun Gemeinden in Kärnten, mit einer Frau an der Spitze. Anita Gössnitzer begrüßt die weibliche Demokratie-Initiative in ihrer Gemeinde. Frauen seien vielfach eingeteilt und haben wohl neben Hausfrau sein und Job wenig Zeit. Gössnitzer sei aber über das verstärkte Auftreten der Frauen froh.
In den 132 Kärntner Gemeinden wollen heuer 43 Frauen Bürgermeisterin werden. Eine der Gemeinden ist Lendorf, wo die Amtsinhaberin ein weiteres Mal für das Amt an der Spitze kandidiert. Marika Lagger-Pöllinger könne nur jeder Frau raten, sich in der Gemeindepolitik zu engagieren. Man müsse sich nicht verstellen, sondern einfach auf die Intuition vertrauen und dann werde auch gute Politik gemacht.
Politik schwer mit Familie vereinbar
Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle beschäftigt sich schon lange damit, warum Frauen in der Gemeinde-Politik die Minderheit sind. Politik passiert meist am Abend und das lasse sich schwer mit der Familie vereinbaren, sagte Stainer-Hämmerle. Frauen werde aber auch oft einfach nicht die Führungsrolle zugesprochen. Vor allem in Parteien wo traditionelle Familien- und Geschlechterrollen vorherrschen haben sie es sehr schwer. Deshalb wagen Frauen oft nicht diesen Sprung in die Politik.
Wünschenswert wäre aus Sicht der Politologin eine 50/50 Aufteilung von Frauen und Männern in den Kärntner Gemeinderäten – mehr Flexibilität und Mut könnten zum Erfolg führen.