Aus einem Auflärungsvideo des Gewaltschutzzentrums
Gewaltschutzzentrum
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Wie Gewalt gegen Kinder vermeiden?

In der Radio Kärnten „Streitkultur“ ist Montagabend zum Thema Gewalt in der Familie diskutiert worden. Expertinnen und Experten sprachen darüber, was getan werden muss, um insbesondere Kinder besser zu schützen.

Jedes vierte Kind in Kärnten ist von Gewalt in der Familie betroffen: Die Formen der Gewaltausübung können hierbei vielfältig sein, sagt Kinder und Jugendanwältin Astrid Liebhauser: „Wir sprechen hier von körperlicher Gewalt, das ist nicht nur die Watsche, die bei Weitem nicht gesund ist, aber auch von psychischer Gewalt, Demütigungen, Beleidigungen, Liebesentzug. Wir sprechen auch von sexueller Gewalt. Eltern sind sich oft gar nicht bewusst, was sie da in Gang setzen.“

Land will sensibilisieren

Betroffene würden oft ein Leben lang an den Gewaltfolgen leiden, so Liebhauser. Um etwas gegen Gewalt in der Erziehung zu unternehmen, startete das Land Kärnten eine Kampagne, die Hilfe und Unterstützung bieten soll. Sie soll aber auch sensibilisieren, so der Kinderschutz-Beauftragte des Landes, Raphael Schmid. Das Schönste für ihn würde sein, wenn man Achtsamkeit gegenüber des Themas herstellen könnte. „Das wir uns die Hilfe und Unterstützung holen, damit wir Familie wieder als Ort der Liebe verstehen können.“

Viele Stellen helfen

Die Möglichkeiten für Eltern und betroffene Kinder sich Hilfe zu suchen, seien vielfältig. Beispielsweise über Familienberatungsstellen. In Beratungsgesprächen ist oft die Überforderung der Eltern ein großes Thema, sagt Erziehungsberaterin Antje Goldgruber-Hantinger: „Das Thema Überforderungen kommt immer wieder vor. Das Mindeste, was wir als Eltern tun können, um die Würde des Kindes wieder herzustellen, ist es, zu sagen, es tut mir leid und ich bin über Deine Grenze gegangen.“

Letztendlich habe auch in Extremsituationen, das Wohl des Kindes oberste Priorität, so Familienrichterin Martina Löbel: „Der Gesetzgeber hat sich durchaus etwas dabei gedacht, als er das Kindeswohl in zwölf Punkten verankert hat. Da geht es um Fürsorge, Geborgenheit, aber auch um Vermeidung der Gefahr für das Kind, Gewalt zu erleben.“ Bei Partnerschaftskrisen und Überlastungssituationen müsse man sich vor Augen halten, dass das Auswirkungen auf das Kind habe, so Löbel.