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IV-Umfrage: Zukunftsaussichten wenig rosig

Die Industriellenvereinigung wagt mit der aktuellen Konjunkturprognose einen nicht allzu rosigen Ausblick Richtung Sommer. An einen Aufschwung glaubt IV-Präsident Timo Springer nicht, vielmehr befürchtet er einen massiven Standortnachteil, da Österreich die vierthöchste Abgabenquote Europas habe.

Der Aufschwung werde ausbleiben, sagt IV-Präsident Timo Springer. Unternehmen würden lieber abwarten, als zu investieren. Damit laufe nicht nur Kärnten, sondern ganz Österreich Gefahr, als Firmenstandort unattraktiv zu werden. Grund seien vor allem die steigenden Lohnnebenkosten, diese würden immer mehr zum Hemmschuh.

„Befinden uns in einer Lohn-Preis-Spirale“

IV-Präsident Timo Springer: „Wir sehen leider keinen investitionsgetragenen Aufschwung. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass die Betriebe zumindest in den kommenden Monaten von einer stabilen Geschäftslage ausgehen. Vergessen Sie bitte auch nicht, dass die Löhne und Gehälter in den Industriebetrieben in den letzten zwei Jahren um bis zu 18 Prozent gestiegen sind. Das heißt, wir befinden uns tatsächlich in einer Lohn-Preis-Spirale und zählen heute zu den Ländern mit den höchsten Lohnnebenkosten und in Kombination mit dem Abgaben und dem enormen Bürokratieaufwand, den wir zu heben haben, wirkt sich das extrem wachstumshemmend aus und schadet natürlich dem Standort massiv.“

20 Prozent rechnen mit Mitarbeiter-Abbau

54 Kärntner Industriebetriebe mit rund 15.100 Beschäftigten nahmen an der Konjunkturumfrage im ersten Quartal teil. Die Ergebnisse: 26 Prozent der Betriebe beurteilen die Geschäftslage als gut, 28 Prozent als schlecht. 20 Prozent der Kärntner Betriebe würden auch mit einem Abbau an Mitarbeitern rechnen, immerhin sieben Prozent gehen diesmal davon aus, Mitarbeiter einzustellen, sagt IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky, im Vorquartal sei es überhaupt kein Betrieb gewesen, der eine Einstellung von Mitarbeitern geglaubt habe.