Die Inflation in Österreich lag im März immer noch bei 4,1 Prozent. Im Euro-Raum liegt sie dagegen bei 2,4 Prozent, in Deutschland nur 2,2 Prozent. Das zeigen die neuen Zahlen der Statistik Austria. In Österreich treiben Gastronomie, Mieten und Stromkosten die Preise in die Höhe. Hohe Kosten in allen Lebensbereichen sorgen für immer mehr Klienten bei der Volkshilfe.
„Geld reicht nur noch für Grundbedürfnisse“
Stephanie Kurath berät vor allem Familien, die mit einem leeren Konto oftmals nicht mehr weiter wissen. Sie bestätigt, es gebe immer mehr Anfragen auch vom sogenannten Mittelstand, „weil die Personen sich das Leben nicht mehr leisten können. Das Geld reicht gerade einmal dazu, dass die Grundbedürfnisse gedeckt werden. Alles, was dann in den Bereich soziale Teilhabe oder Bildung fällt, dafür bleibt kein Geld vorhanden.“
Privatkonkurse um bis zu acht Prozent gestiegen
Auch bei der Schuldnerberatung bietet sich dasselbe Bild. Die Anzahl der Menschen mit Problemen steigt, obwohl die Inflation sinkt. Grund dafür könnte sein, dass jetzt auch die letzten Ersparnisse und Bargeld-Reserven aufgebraucht sind. Andreas Pregl von der Schuldnerberatung Kärnten dazu: „Ein Rückwärtstrend ist leider nicht feststellbar. Wir hatten in der vergangenen Jahr ein negatives Rekordjahr und daran schließen wir auch heuer wieder an, sei es in Villach, sei es in Klagenfurt.“ Die Steigerungsraten im Privatbereich beziehungsweise beim Privatkonkurs betrügen sechs bis acht Prozent.
Testeinkauf: Vier gängige Produkte um 7,75 Euro
Als erhebliche Belastung neben hohen Kosten in den Bereichen Wohnen oder Energie werde auch der tägliche Einkauf wahrgenommen. Vier gängige Produkte kosten bei einem Kärnten-heute-Testkauf am Donnerstagvormittag bei einem Diskonter in Klagenfurt 7,75 Euro. Produkte – die auch im offiziellen Warenkorb des Landes gelistet sind – für den Preismonitor, der sechs verschiedene Supermarktketten vergleicht. Ein Service, das sich das Land für ein Jahr 30.000 Euro kosten lässt. Der Auftrag wurde an den Verein für Konsumenteninformation vergeben.
2.500 Zugriffe im Monat auf „Preismonitor“
Walter Hager vom Verein für Konsumenteninformation sagte: „Jeder Preisvergleich hilft, vielleicht erst nicht am einzelnen beim Sparen, aber das sorgt jedenfalls für Transparenz. Das kennen wir aus anderen Bereichen auch, wo es Transparenz gibt, werden auch die Preise realistischer. Da kann man keine erhöhten Preise haben, die wir sonst haben. Ich würde mir wünschen, wenn alle Preise an der Produkte oder Supermärkte veröffentlicht werden würden, dann hätte man sicher ein ganz anderes Preisniveau, hätten wir sicher ein niedrigeres Preisniveau. Das haben wir leider nicht.“
Hohe Preise trotz sinkender Inflation
Die Preise im Monitor werden monatlich, jeweils in der zweiten Woche, aktualisiert. Aktionen werden aufgrund der Vergleichbarkeit ausgespart. Pro Monat gibt es etwa 2.500 Zugriffe auf das Service des Landes. Somit lässt sich das Land einen Klick einen Euro kosten.