Auch Zulieferer profitieren von Infineon-Ausbau

Von der 1,6-Milliarden-Investition, die Infineon in Villach tätigt, profitieren auch kleinere und mittelgroße Zulieferbetriebe in der Region. Auch die Forschung wird in diesem Zusammenhang ausgebaut.

Wo derzeit die Bagger rollen, soll in zwei Jahren Europas modernste Chipfabrik in Betrieb gehen. Infineon lässt in Villach die neuen, besonders leistungsfähigen Halbleiter fertigen, 750 Arbeitsplätze entstehen, vor allem für Naturwissenschaftler und Techniker.

Infineon CTR Ortner Ausbau Forschung Chips Sabine Herlitschka

ORF

Sabine Herlitschka, Infineon

Vorständin Sabine Herlitschka sagte, auch Zulieferer werden profitieren: „Wir wissen, dass jeder Arbeitsplatz, der bei Infineon in Österreich entsteht, zu drei zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Umgebung führt - bei Lieferanten, Kunden und Partnern.“ Das habe in der Vergangenheit geholfen, in den letzten Jahren rund 1.600 Arbeitsplätze zu schaffen, so Herlitschka.

Infineon CTR Ortner Ausbau Forschung Chips

ORF

Reinraum

Konkurrenz um gute Mitarbeiter

Ein Betrieb in Umfeld des Großkonzern ist der Reinraum-Spezialist Ortner. Er hat Standorte in Villach und Möllbrücke, 150 Mitarbeiter sorgen für staubfreie Produktionsbedingungen. Zu den Kunden zählt die Pharma- und Medizinindustrie ebenso wie Halbleiter-Hersteller. Der Infineonausbau bringt mehr Geschäft, aber auch einen verstärkten Wettbewerb um gut ausgebildete Mitarbeiter, so Josef Ortner: „Es ist nicht so, dass Infineon die Leute abwirbt. Sie schreiben Stellen aus und die Leute bewerben sich, auch von uns, das ist normal. Aber für die gesamte Region ist es ein wahnsinniger Impuls, der eine positive Stimmung verbreitet und wohl auch Kärntner im Ausland bewegt, zurückzukommen.“

Wie Infineon eine Kärntner Region verändert

Es ist eine der größten Investitionen eines ausländischen Unternehmens in Österreich – und das im strukturschwachen Kärnten.

Auch Forschung erlebt Aufschwung

Hand in Hand damit geht der Ausbau der Forschung. Das Forschungszentrum Carinthia Tech Research (CTR) in Villach wird hundert zusätzliche Forscher und Entwickler aufnehmen. Hier wird Leistungselektronik entwickelt, vor allem Sensoren für Autos, Haushalt und medizinische Geräte. Nun wird es mit Labors in Graz und Linz zusammengespannt. Eine neue österreichische Forschungsachse namens Silicon Austria entsteht.

CTR-Geschäftsführer Werner Scherf sagte, man erwarte mit den Ländern zusammen, dass man gemeinsam international als Forschungsstandort sichtbarer und attraktiver werde. Allein in den Ausbau des Villacher Forschungszentrums fließen in den kommenden Jahren 112 Millionen Euro, finanziert von Staat und Industriebetrieben.

Links: