Marktnische: Wohnung „all inclusive“

Eine Nische auf dem Wohnungsmarkt wird immer beliebter, die Wohnung „all inclusive“. Diese Wohnungen sind komplett ausgestattet, von den Elektrogeräten bis hin zur Tischdekoration. Das Angebot richtet sich vor allem an Mitarbeiter großer Firmen.

Nicht jeder hat Zeit, eine Wohnung wochenlang einzurichten, vor allem wenn es um Mitarbeiter großer Firmen geht, die von einem Werk zum anderen fahren, um dort für einige Monate zu arbeiten. Viele dieser Mitarbeiter wollen auch nicht monatelang in einem Hotel übernachten. Eine Alternative können die komplett eingerichteten Wohnungen sein.

Kunde kann sich Möblierung aussuchen

Die Wohnungen „all inclusive“ ermöglichen es ihren Bewohnern, nur mit einem Koffer und persönlichen Dingen ausgestattet einzuziehen. Der Bauträger richtet die Wohnungen fertig ein. Diese Wohnungsmodelle gibt es bereits in vielen Ländern, in denen große Firmen viele Leute beschäftigen, die innerhalb des Unternehmens rotieren.

In einer neuen Anlage in Villach/Landskron wurden bereits drei komplett eingerichtete Wohnungen verkauft, sagte Bauträger Johann Grandits. „Auf Basis dieser Musterwohnung kann der Kunde kommen und etwa sagen, der Teppich oder die Couch gefallen mir nicht. Wir ändern das und statten die Wohnung dann nach dem individuellen Geschmack des Kunden aus. Das findet großen Anklang.“

Einrichtung kostet bis zu 60.000 Euro

Dieser Service hat seinen Preis: Im Schnitt sind zwischen 25.000 und 60.000 Euro zusätzlich für die komplette Einrichtung zu zahlen. Dafür braucht sich der Kunde um nichts zu kümmern. „Ich selbst habe von Chicago bis Moskau gearbeitet. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man - wenn man immer wieder in das selbe Land kommt und immer wieder dasselbe Appartement oder dieselbe Wohnung hat - sich wohler fühlt und auch lieber dorthin arbeiten geht, als wenn man immer im Hotelzimmer ist.“

Modell für große Firmen mit vielen Mitarbeitern

Es gibt Firmen, die kaufen komplette Häuser und vermieten die Wohnungen an ihre Mitarbeiter. Gerhard Barta, der Vorstand des Immobilienring Österreich sagte, es würden immer wieder die Firmen Infineon in Villach oder LAM Research angesprochen. „Das ist sicherlich ein Nischenmarkt, für den es den einen oder anderen Anleger oder Investor gibt, der darauf anspringt. Da gibt es immer wieder Wohnungen, die einzurichten oder zu servicieren sind. Die servicierte Wohnung spielt dabei fast eher in die Beherbergung hinein, als in die klassische Vermietung.“

Die komplett eingerichtete All-inclusive-Wohnung ist definitiv noch nicht Standard und bleibt eine Marktnische, allerdings mit Entwicklungspotenzial.