Windräder in Kärnten: Investoren verärgert

In Kärnten steht das Bauprojekt von Windrädern weiterhin still. Wirtschaftskammer und Investoren zeigen sich verärgert. Seit zwei Jahren sei aufgrund der Windkraftverordnung keine einzige Anlage genehmigt worden.

Weiterhin schreitet die Entwicklung von Windkraftwerken in Kärnten kaum voran. In einer Pressekonferenz am Mittwoch kritisierten Investoren und Wirtschaftskammer nun die Politik. Seit dem Inkrafttreten der Windkraftverordnung vor zwei Jahren sei keine einzige Anlage genehmigt worden. Grund dafür seien die strengen Auflagen. Laut Wirtschaftskammer stecken 150 Millionen Euro im Bürokratiestau fest. Sie fordern nun die Politik auf, endlich tätig zu werden.

Ein Windrad steht

Derzeit gibt es in Kärnten nur ein einziges Windrad, das vom Gailtaler Ökostrompionier Wilfried Klauss am Plöckenpass errichtet wurde. 50 Windkraftprojekte gibt es, keines davon kam über das Modellstadium hinaus.

Politik erschwert Fortschritt

Während sich in anderen Bundesländern schon mehr als 1.000 Rotoren drehen, würde in Kärnten nichts passieren, sagte Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: „Wir haben über 50 Projekte, die quasi fertig sind, die aber aus kaum nachvollziehbaren Gründen nicht bewilligt werden.“ Vor allem die Windkraftverordnung des Landes bereite potentiellen Investoren große Sorgen, so Mandl. Diese würde in Österreich einzigartige Bestimmungen beinhalten, wie etwa die Sichtbarkeit. So darf eine Windkraftanlage im Umkreis von 40 Kilometern nicht mit freiem Auge erkennbar sein.

Die Wirtschaftskammer ließ nun die Windkraftverordnung prüfen. Die Autorin des Gutachtens, Tatjana Dworak, kam zum Ergebnis, dass es zahlreiche Probleme hinsichtlich der Ausführung und Anwendbarkeit gebe: „Die Verordnung schließt viele Standorte aus. Das sind Landschaftsschutzgebiete und Naturschutzgebiete. Dann werden noch Gemeinden, die 100.000 Nächtigungen pro Jahr an Urlaubs- und Feriengästen haben, sowie Standorte, bei denen im Umkreis von 1.500 Metern bewohnte Gebäude stehen ausgeschlossen.“ Man sei zuversichtlich, dass eine derartige Verordnung bei einer Prüfung im Verfassungsgericht nicht standhalten würde, sagt Dworak.

Negatives Klima für Investoren

Für die Investoren sei es mittlerweile ein Kampf, sagen die Geschäftsführer. Walter Prutej zeigt sich wenig zuversichtlich: „Wir kämpfen mit Widrigkeiten in der Genehmigungsphase, mit extrem langen Behördenverfahren und mit Widersprüchen von Naturschutzorganisationen. Generell muss man sagen, dass ein sehr negatives Klima für die Investition herrscht und wir überlegen uns ob es überhaupt Sinn macht“, so Prutej. Sie fordern die Politik, allen voran Umweltreferent Rolf Holub von den Grünen, auf, endlich tätig zu werden. Die Windkraftverordnung müsse repariert oder fallen gelassen werden. Ansonsten werde es auch weiterhin keine Windkraft in Kärnten geben.

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