Weitgehend plakatloser Wahlkampf

Bis zur letzten Stunde wird von den Parteien vor der Nationalratswahl am Sonntag noch um Stimmen gekämpft. Im Gegensatz zu früheren Wahlen gab es in diesem kurzen Wahlkampf aber wenig Plakate. Spitzenreiter waren die Grünen mit Kärntenweit 300 Plakaten.

Waren früher oft sechs bis acht Wochen vor der Wahl überall nur noch Plakate zu sehen, so musste man diese in diesem Wahlkampf - mit einigen Ausnahmen - beinahe suchen. Die SPÖ, aber auch Kleinparteien verzichteten generell auf Wahlplakate, dafür warb die SPÖ intensiv in den Medien.

Die ÖVP ist in Kärnten nach eigenen Angaben auf etwa 220 Plakaten zu finden, ein Drittel der Plakate wurden dabei für den Kärntner Spitzenkandidaten Gabriel Obernosterer verwendet. Etwa 200 Plakate sind es auch beim BZÖ, 250 beim Team Stronach. Mit 300 Plakaten sind die Kärntner Grünen Spitzenreiter, was die Anzahl der Außenwerbungen betrifft - diese Zahlenangaben stammen jeweils von den Parteien selbst.

Wahlkampfkosten tragen großteils Bundesparteien

Finanziert wurde der Wahlkampf großteils von den Bundesparteien. Nicht alle Parteien können die Kosten derzeit genau aufschlüsseln. Die Grünen haben in Kärnten etwa 100.000 Euro ausgegeben, heißt es. Die ÖVP beziffert die Wahlkampfkosten aus der Landeskasse mit 30.000 Euro. Die Kosten für die Werbelinie der SPÖ übernahm zur Gänze die Bundespartei, ebenso verhält es sich beim Team Stronach. Von der FPÖ gab es dazu keine Informationen.

Schwankend ist auch die Zahl der Wahlhelfer. Bei der SPÖ waren nach eigenen Angaben etwa 1.250 Helfer unterwegs, beim Team Stronach 1.000, das BZÖ hatte rund 300 Leute im Einsatz, die ÖVP 55.

Zitate aus dem Wahlkampf

Inhaltlich haben sich die Parteien in Kärnten unterschiedlich positioniert, in vielen Themenbereichen konnte man aber im Verlauf des Wahlkampfes dennoch gewisse Ähnlichkeiten feststellen. Kernthema war bei fast allen Parteien der Arbeitsmarkt.

Die Grünen versuchten sich als „einzige Alternative“ zu positionieren. „Beim Wort ‚Reformen’ springen die Bundesparteien drei Meter zurück, denn sie haben in Wahrheit keine Reformen vor“, sagte der Kärntner Spitzenkandidat Mathias Köchl in der Radio Kärnten Streitkultur vor einer Woche – mehr dazu in Streitkultur: Kärntner Themen für’s Parlament.

Das Team Stronach will die Korruption beendet wissen und gegen die Abwanderung ankämpfen. Täglich würden neun Jugendliche Kärnten verlassen, dagegen müsse man ankämpfen, so Spitzenkandidat Stefan Markowitz.

Gernot Darmann von den Freiheitlichen sieht in der Zuwanderung kein Allheilmittel für Kärnten. Vielmehr gelte es, die Jugend so auszubilden, dass sie in Kärnten Arbeit finde.

Das BZÖ mit Spitzenkandidat Josef Bucher pocht auf eine Steuerreform - und mehr Arbeitsplätze. Hauptanliegen sei es deswegen, in Kärnten Betriebe anzusiedeln. Die Kärntner würden Arbeit brauchen und einen „Lohn, von dem man leben kann.“

Gabriel Obernosterer von der ÖVP hatte ein genau definiertes Wahlziel. In Kärnten will man ein Stimmenplus und ein zweites Mandat erreichen. Dann könne man mehr Geld vom Bund nach Kärnten holen.

Die SPÖ mit dem Kärntner Spitzenkandidaten Hermann Lippitsch schloss einige Partnerschaften schon vor der Wahl aus. Wenn er mit jemanden nicht könne, etwa mit HC Strache, dann sei auch dessen Partei kein Partner.

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