Pflege-Gewerkschaft vor Warnstreik

In Kärnten soll es Warnstreiks geben, falls die Gehaltsverhandlungen am Montag für die Mitarbeiter im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich erneut scheitern sollten. Laut Gewerkschaft sollen viele Institutionen mitmachen.

Am Donnerstag gab es in der Arbeiterkammer eine überbetrieblichen Betriebsversammlung. Knapp 300 Beschäftigte aus ganz Kärnten kamen zusammen. Insgesamt 6.000 Menschen in Kärnten arbeiten im privaten Sozial- und Gesundheitseinrichtungen. Sie sind in der Kinderbetreuung, in der Sozialarbeit oder im Pflegebereich tätig.

Gewerkschaft Pflege Betriebsversammlung AK

ORF

Positive Stimmung bei der Versammlung

Silvia Igumnov, Betriebsrätin bei AVS, der Arbeitsbvereinigung der Sozialhilfe Kärnten sagt, es sei mühsam und es müssten für die Beschäftigten Kampfmaßnahmen getroffen werden, um Grundlegendes zu regeln, was für andere Sparten normal sei. Die Gewerkschaft will mindestens drei Prozent mehr Lohn, eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit und eine sechste Urlaubswoche.

Streik in „so vielen Institutionen wie möglich“

In Kärnten verzichete man bisher bewusst auf Warnstreiks, da am Montag eine weitere Verhandlungsrunde ansteht. Für den Fall, dass es zu keinem Gehaltsabschluss kommt, wurden am Donnerstag weitere Maßnahmen beschlossen. Valid Hanuna von der Gewerkschaft der Privatangestellten sagt, es würden dann auch in Kärnten Streiks stattfinden. Es werde versucht, so viele Institutionen wie möglich zu bestreiken: „Die Kollegen in den anderen Bundesländern haben uns eindrucksvoll gezeigt, dass das auch im Sozialbereich funktioniert.“ Ziel sei ein Abschluss: „Wir wollen auch, dass die Arbeitgeber mit dem passenden Angebot abschließen. Aber einen Abschluss um jeden Preis wird es nicht geben.“

Gewerkschaft vida: Mehr Geld in Hand nehmen

Die Arbeitgeberseite argumentiert, nicht mehr Geld zur Verfügung zu haben. Die privaten Sozial- und Pflegeeinrichtungen werden hauptsächlich vom Land finanziert. Uschi Heitzer von der Gewerkschaft vida sagt, sie (die Gewerkschaft, Anm.) könne es nicht entscheiden: „Wir können nicht sagen, wer das Geld hergeben muss. Wir wissen nur: Damit dieses System weiter gut funktionieren kann braucht es mehr Geld, das in die Hand genommen werden muss.“
Kommt es nächste Woche auch in Kärntens Sozial- und Pflegeeinrichtungen zu Warnstreiks, können Beeinträchtigungen für Paienten und Klienten nicht ganz ausgeschlossen werden.

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